Siersburg

Aus der Reihe: Schönes Saarland.

Die Siersburg liegt auf einem Bergvorsprung hoch über dem Saartal. Von hier konnten die Burgherren (zunächst die Saargaugrafen, die die Burg um 1100 anlegten, später dann die Grafen von Saarbrücken) das Saartal und die dort verlaufenden Handelswege überwachen. Wir haben das hier mal historisch exakt nachgestellt:

Auch die Niedmündung bei Rehlingen und die Primsmündung bei Dillingen (im ersten Bild oben ist die Dillinger Hütte zu sehen) lagen im Blickfeld der Höhenburg. Hier der Blick zur vom Saartal abgewandten Seite, nach Westen ins Niedtal:

Die Burg ist Ruine, seit sie 1677 von französischen Truppen gesprengt wurde und anschließend verfiel. Auf dem weitläufigen Burgplateau stehen noch verschiedene Mauerreste und ein Burgturm.

Die strategische Lage macht die Siersburg heute zu einem schönen Aussichtspunkt mit Rundumsicht. Im Vordergrund liegt Rehlingen, dahinter fließt die Saar, dahinter liegt Beckingen. In der Bildmitte hinten der 414m hohe Litermont.

Eingebettet ist die Burg in die typische (und sehr schöne) Landschaft des Saargaus mit den charakteristischen Streuobstwiesen.

Im Sommer geht’s rund an der Siersburg: Im Burghof findet Anfang Juli das Burgfest statt. Und es gibt im Sommer auch ein Open-Air-Kino (“Herr der Ringe” hab ich hier mal gesehen). An normalen Tagen wie heute ist es deutlich ruhiger; da fehlt hier oben eigentlich nur noch etwas Gastronomie… ?

Heureux même sans restau: Lapin Sarrois.

Köllerbach

Heimspiel für den Reisehasen. 

Na? Schön, oder? Da merkt man gar nicht, daß man sich mitten in einer Industrieregion befindet. Das ist die Martinskirche in Kölln (das doppel-L ist kein Schreibfehler!), einem der sechs Orte (neben Engelfangen, Sellerbach, Rittenhofen, Etzenhofen und Herchenbach), aus denen 1931 die Gemeinde Köllerbach gebildet wurde. 

Der Ort hat heute etwa 8.500 Einwohner und ist als Ringer-Hochburg bekannt: Der KSV wurde zwischen 1966 und 2009 sechsmal Deutscher Meister und erreichte auch in diesem Jahr den Vizemeistertitel.

Alle die genannten Orte liegen im Tal des, na klar, Köllerbachs zwischen Heusweiler und Püttlingen und waren ursprünglich winzige, aus nur wenigen Haushalten bestehende Bauerndörfer. Diese wandelten sich ab etwa 1850 zu Bergbauorten und wuchsen stark an (die Grube Viktoria im benachbarten Püttlingen gehörte zu den größten Bergwerken des Saarlandes). 
Eine Folge dieser Entstehungsgeschichte: Ein echtes Ortszentrum gibt es nicht; Köllerbach erstreckt sich entlang der Hauptstraßen, vor allem im Bachtal. So etwas wie eine zentrale Funktion nimmt der Burgplatz ein. Hier steht direkt am Köllerbach die Ruine der Burg Bucherbach, einer Talburg aus dem 13. Jahrhundert.

Hier bin ich als kleines Kind schon rumgehüpft. ? 

Wenige Meter entfernt ist in einem typischen südwestdeutschen Bauernhaus das saarländische Uhrenmuseum untergebracht. In dem Haus befand sich eine Uhrmacher-Werkstatt, die komplett erhalten ist.

Die oben erwähnte Martinskirche steht ebenfalls nicht weit entfernt von der Burg. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und zählt somit zu den ältesten Dorfkirchen des Saarlandes. Und zu den schönsten.

Im Chor haben sich noch alte Wandmalereien erhalten.

Dahemm: Lapin Sarrois.

Sarreguemines (Saargemünd)

Eigentlich war München geplant dieses Wochenende; das wurde aber aus organisatorischen Gründen abgesagt. Kurzfristig ist dann Saargemünd eingesprungen, und das war auch gut so. ?

Visite très spontanée, mais quand même très plaisante à Sarreguemines, après que le tour à Munich à été annullé ce week-end pour des raisons organisationnelles. ?

Saargemünd also. Die lothringische Kleinstadt liegt direkt an der französisch-deutschen Grenze, dort, wo die Saar für einige Kilometer zum Grenzfluß wird (bis Saarbrücken).

Ihren Namen hat die Stadt, weil hier die Blies in die Saar mündet; der korrekte Name wäre also eigentlich Bliesgemünd. Hier ein Blick auf Blies (Mitte hinten) und Saar (vorne).

Das Zentrum ist, um ehrlich zu sein, nicht unbedingt von überragender Schönheit; Saargemünd war wie viele andere lothringische Städte gersde hier in der Grenzregion industriell geprägt. Das Rathaus ist ein moderner Zweckbau.

Einige Gebäude stammen noch aus der Kaiserzeit, als Lothringen zum Deutschen Reich gehörte, wie das “Kais. Landgericht”. So steht es jedenfalls über dem Eingang des Gebäudes an der Place de la République.

Innenhof des Konservatoriums:

Bekannt war die Stadt vor allem für die hier gefertigten Steingutwaren und die Keramik. Hierzu ist, in den ehemaligen Wohnräumen des Direktors der Steingutfabrik, das Musée de la Faïence eingerichtet.

Direkt neben dem Rathaus steht noch einer der wenigen erhaltenen alten Brennöfen für das Steingut.

Das ehemalige Werks-Casino der Keramikfabrik, ein Jugendstilbau mit Wandbildern aus Keramikfliesen an der Außenwand, steht an der Saar.

Auch wenn das Stadtzentrum nur leidlich hübsch ist: Die Stadt bietet eine charmante französisch-saarländische Mischung, was bei mir natürlich einen Nerv trifft. 

Die Mischung äußert sich unter anderem auch im aktuell stattfindenden Festival “Mir redde Platt”, das dieses Jahr zum 20. Mal stattfindet. Die lokale Sprache, die eng mit der rheinfränkischen Variante des Saarländischen verwandt ist, soll mit zahlreichen Veranstaltungen gefördert werden. Das Platt wird von den Restfranzosen vermutlich genausowenig verstanden wird wie von den Restdeutschen (“oh leck, dummel Dich, Du Schdippler”). 

Das Platt ist durchaus lebendig und auch im Alltag zu hören, zum Beispiel beim Stadionbesuch (“Och hèèr doch uff! Als lòò riwwa!”).

Werbung fürs Festival findet man auch am Saarufer, wo noch einige alte Frachtkähne (Peniches) vor Anker liegen.

Das Saarufer bietet sowieso einige schöne Motive, auch bei Nacht.

Louvre-Lens

Im Zuge einer Art Regionalförderung eröffneten Pariser Museen so etwas wie Zweigstellen in anderen Regionen. So entstanden das Centre Pompidou-Metz (2006-10) und der Louvre-Lens.

Das 2009-12 auf ehemaligem Grubengelände errichtete Gebäude des Louvre-Lens ist von außen wenig spektakulär und ein eher schlichter Quader.

Das Innere ist dafür umso großartiger geworden. Das fängt schon in der Eingangshalle an.

Architektonisches Glanzstück ist aber der riesige Saal, in dem die ständige Sammlung untergebracht ist. Der erhält über eine stützenlose Deckenkonstruktion sehr viel Licht, allerdings nicht direkt (wäre ja nicht gut für die Exponate), sondern durch Gitter etwas gedämpft, was eine sehr schöne Atmosphäre ergibt.

Diese 120m lange und 3.000 qm große Galerie ist als Reise durch die Zeit angelegt (“Galérie du temps”): Vom Jahr 5000 v. Chr. geht man so schrittweise bis in die Zeit Napoleons. An der Seite ist ein Zeitstrahl, an dem man sich orientieren kann. Man hat da eine wirklich sehenswerte Ausstellung zusammengestellt, deren Exponate immer wieder wechseln.

 
In weiteren Trakten ist Platz für Sonderausstellungen, aktuell zur persischen Kunst einerseits und zu italienischen Meistern in nordfranzösischen Museen andererseits. 

Rasant, rasant, Herr Perseus. Aber Andromeda wartet ja auch schon.

Kurzfazit: Der Louvre-Lens ist auf jeden Fall den Besuch wert.

Le Lapin Voyageur au Louvre: À sa place adéquate.

Lens und Liévin

Die beiden Städte Lens und Liévin, mit jeweils etwa 30.000 Einwohnern, liegen dicht beieinander und bilden das Zentrum des Bassin Minier.

Im Zentrum von Liévin steht das Rathaus:

In Liévin stehen noch zwei Fördertürme; die restlichen Grubenanlagen sind nicht erhalten, und die Grubengelände sind zu Gewerbegebieten umgewandelt worden. Deshalb stehen die Fördertürme jetzt etwas sinnlos auf Supermarktparkplätzen herum, so wie Chevalement no. 1:

Am Schacht Nr. 3 Aimé-Tilloy ereignete sich 1974 eine Schlagwetterexplosion. Das Unglück mit 42 Toten bedeutete das Ende des Bergbaus in Liévin; der Abbau wurde danach nicht wieder aufgenommen und die Schächte 1979 verfüllt.

Ein Denkmal erinnert an die Toten.

Lens ist die etwas bekanntere der beiden Städte, was auch daran liegt, daß es Heimat eines der wichtigsten Fußballvereine des Landes ist: Des Racing Club de Lens. Im Januar 1906 gegründet, ist der Verein ein klassischer Bergbau-Club. 1998 gelang den Rot-Gelben (man kann die Farben auch als “Sang et Or”, “Blut und Gold”, interpretieren) die einzige Landesmeisterschaft. Aktuell spielt RC in der zweiten Liga.

Das Stade Bollaert ist ein klassisches Fußballstadion. 1998 fanden hier auch WM-Spiele statt, auch eines der deutschen Mannschaft – und alles, was heute von diesem Spiel noch in Erinnerung bleibt, ist, daß deutsche Hooligans in Lens den Polizisten Daniel Nivel schwer verletzten. Daran wird leider deutlich seltener erinnert als an irgendwelche “Sommermärchen”.

Lens hat ein recht kleines Zentrum um den langgestreckten Hauptplatz mit der Kirche St. Léger von 1924-26 und dem Rathaus, einem etwas düster geratenen 50er-Jahre-Klotz.

2012 erhielt Lens dann im Zuge einer Regionalförderung ein neues Museum: Den Louvre-Lens. Und der kriegt hier gleich noch seinen eigenen Eintrag.

Villeneuve-d’Ascq

Ich muß jetzt mal aus alten Zeiten erzählen. 1992, als es die D-Mark noch gab und die Bundesliga noch spannend war, bin ich mit einem sehr guten Freund in dessen damals schon halb antiken Ford Fiesta durch Nordfrankreich und Belgien gefahren. Damals sind wir auch nach Villeneuve-d’Ascq vor den Toren von Lille gekommen und haben das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst und besichtigt. 

Das war sehr beeindruckend, vor allem die damals ausgestellte zeitgenössische Kunst im Rahmen einer Sonderausstellung zur Avantgarde-Kunst, deren Exponate größtenteils deutlich jünger waren als der erwähnte Fiesta – wobei man manches nur als Ausstellungsstück erkennen konnte, weil es eine Beschreibungstafel gab. Ich war jedenfalls irgendwann so weit, hinter jedem Feuchtigkeitsmeßgerät ein Kunstwerk zu wittern. Unvergessen die Klebebuchstaben an einem Fenster, die das Wort “Ruptured” bildeten (ein Werk von Lawrence Wiener, wie die Ausstellungsbeschreibung mitteilt, die ich tatsächlich aufgehoben habe. Manchmal staune ich selbst über mein Archiv…).

Der Museumsbesuch war also ein echtes Erlebnis und irgendwie prägend; vielleicht ist mein Interesse an zeitgenössischer Kunst dort geweckt worden. Andere Museumsbesuche haben sich jedenfalls nicht unbedingt so tief in der Erinnerung festgesetzt. Und überhaupt war das damals eine richtig schöne Tour. Darauf ein Jenlain.

Schon das Gebäude selbst, ein 1983 eröffneter, von Roland Simounet entworfener Gebäudekomplex, ist sehenswert, sowohl von außen als auch im Inneren.

Auch die ständige Sammlung konnte sich damals und kann sich auch heute noch sehen lassen. Von Picasso über Miró und Modigliani bis Leger sind viele bedeutende Namen der klassischen Moderne vertreten. Daneben sind auch zeitgenössische Kunst und Art Brut Schwerpunkte der Sammlung.

Glanzstück des Museums (wer mag da widersprechen?) ist diese Skulptur des walisischen Künstlers Barry Flanagan, was natürlich den Reisehasen in helle Aufregung versetzt.

Leider war das Werk etwa 1,50m hoch und sonit schlicht zu groß, um es unauffällig mitzunehmen. Ich war kurz davor, es trotzdem zu versuchen. ?

Um das Museum herum ist ein weitläufiger Park angelegt, in dem einige Großskulpturen stehen. 

Ein Besuch lohnt sich hier auf jeden Fall. Nach Umbau und Neueröffnung firmiert das Museum inzwischen unter dem Namen LAM (der vollständige Name ist mir zu lang, irgendwas mit “Lille” und “Art Moderne” jedenfalls). Wer in der Gegend ist, möge dorthin fahren. Es lohnt sich, auch wenn die Ruptured-Buchstaben nicht mehr am Fenster kleben.

Gefällt das: Lapin contemporain.

Roubaix

Vom Bassin Minier aus springe ich etwa 50 Kilometer nördlich und lande im Großraum Lille. Dessen zweitgrößte Stadt ist Roubaix, mit knapp 100.000 Einwohnern.

Zentrum der Stadt ist das monumentale Rathaus, das man entweder selbstbewußt oder größenwahnsinnig nennen kann:

Zum Zeitpunkt seiner Errichtung, 1911, war es wohl eher Ausdruck des Stolzes einer Stadt, die dank der hier ansässigen Textilindustrie groß und reich geworden war und sich entsprechend repräsentativ zeigen wollte und konnte.

Es gibt aber einen anderen Grund, warum Roubaix auf der Reiseroute steht: 1927-32 entstand nach Plänen von Albert Baert ein städtisches Schwimmbad in reinem Art-Déco-Stil. 

Heute ist hier ein Museum für Kunst und Kunstgewerbe untergebracht, und das hätte ich mir gerne angeschaut, sowohl wegen der Sammlung als auch wegen der Innenräume. Aber…

Ich bin abgrundtief schlecht im Schlangestehen. Und das hier ist nur das vordere Viertel. Da habe ich mir mit Ostersonntag wohl genau den falschen Tag ausgesucht: Am jeweils ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt frei, und zusätzlich ist ab nächster Woche das Museum für ein halbes Jahr wegen Umbau geschlossen. Daher der Andrang. Und daher nur Bilder von außen.

Der Innenraum muß großartig sein, wenn man der Google-Bildersuche glauben mag: Einfach mal nach “Roubaix Piscine” suchen, staunen und bewundern.

Positiv betrachtet gibt es also nun einen guten Grund, demnächst nochmal dorthin zu fahren – ein Satz, den ich auf Frankreich-Touren ja ohnehin gerne schreibe. Es wäre auch nicht der einzige Grund: Der Racing Club Lens hat mich auch versetzt, und zwar mit einer kurzfristigen Spielverlegung von Freitag auf Montagabend. Kann halt nicht immer alles so klappen wie geplant. 

Haillicourt

…war ein wichtiger Bergbaustandort, was man nicht nur an der Grubensiedlung Cité des Fleurs merkt, die ich gestern unter “Les Corons” schon beschrieben habe. Man sieht das schon von weitem:

Die beiden Halden gehören zu den Gruben 2 und 6/6bis/6ter der Compagnie des Mines de Bruay. Sie sind nicht ganz so hoch wie die Zwillingshalden in Loos-en-Gohelle, aber dennoch beeindruckend. Und auch hier gilt: Der Berg ruft.

Alors on monte ? Oui, mais bien súr, on monte !

Dieses Mal brauche ich nur etwa sieben Minuten… Zwar nicht von ganz unten, aber die Treppe beginnt etwa bei einem Viertel der Höhe.

Der Aufstieg lohnt sich; man blickt über das westliche Bassin Minier zwischen Bruay-la-Buissière und Lens. Im Vordergrund liegt, direkt zu Füßen der Halden, die Cité des Fleurs. 

Blick nach Westen:

In Richtung Südosten kann man im Hintergrund auch die Zwillingshalden von Loos-en-Gohelle erahnen. 

Ich versuche mal eine Panorama-Aufnahme. Klappt das?

Und beim Abstieg dann noch eine Begegnung – am Ostersonntag wohlgemerkt:

(ja, die Bildqualität ist unterirdisch. Ich habe nur schnell das Display der Spiegelreflex abphotographiert – es lebe die moderne Technik ?). 

Schon erstaunlich, daß die Halde offensichtlich auch als Lebensraum für Monsieur Hase geeignet ist… ??

Arras

In der alten Hauptstadt des Artois, am südlichen Rand des Bassin Minier gelegen (ohne selbst Bergbaustandort gewesen zu sein), bin ich nun schon zum vierten Mal. Und bin zum vierten Mal sehr begeistert. Warum? Unter anderem darum:

Der Rathausplatz (Place des Héros) ist aber nur einer von zwei großen Plätzen in der Innenstadt; die ebenfalls vollständig von Giebelhäusern umstandene Grand’Place ist nur wenige Schritte entfernt.

Sämtliche Gebäude an beiden Plätzen stehen unter Denkmalschutz – und noch einige weitere Gebäude wie die Kathedrale und das Wohnhaus von Maximilien Robespierre, der in Arras geboren wurde. Daher hat Arras bezogen auf die Einwohnerzahl die höchste Dichte an Baudenkmälern unter allen französischen Städten.

Da kann man sich gar nicht sattsehen.

Und zack, ist er wieder da: Der Drang, einfach hierzubleiben. ? ? 

Envie de vivre ici: Lapin Arrageois.

Béthune

Béthune ist mit etwa 25.000 Einwohnern eine der wichtigeren Städte im Bassin Minier. Die Stadtgeschichte beginnt auch nicht erst mit der Industrialisierung; Béthune war schon im Mittelalter ein regionales Zentrum.

Daran erinnert die Grand’Place mit (von links nach rechts) Rathaus, Beffroi und der gotischen Kirche Saint-Vaast:

Die Gebäude sind aber nicht so alt, wie sie wirken. Und Schuld daran sind die Deutschen, die 1918 die Innenstadt Béthunes mit Granaten und Brandbomben fast vollständig dem Erdboden gleichmachten. Bis auf den Beffroi von 1388 stammen alle Gebäude am Platz also aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts und sind eher freie Rekonstruktionen im zeittypischen Art-Déco-Stil. Aber das Ensemble wirkt stimmig und gelungen.

Und nochmal in voller Pracht: Die ursprünglich aus dem 16. Jh. Stammende, 1924-27 errichtete Pfarrkirche Saint-Vaast mit ihrem 68m hohen Glockenturm.