Eigentlich war München geplant dieses Wochenende; das wurde aber aus organisatorischen Gründen abgesagt. Kurzfristig ist dann Saargemünd eingesprungen, und das war auch gut so. ?
Visite très spontanée, mais quand même très plaisante à Sarreguemines, après que le tour à Munich à été annullé ce week-end pour des raisons organisationnelles. ?
Saargemünd also. Die lothringische Kleinstadt liegt direkt an der französisch-deutschen Grenze, dort, wo die Saar für einige Kilometer zum Grenzfluß wird (bis Saarbrücken).
Ihren Namen hat die Stadt, weil hier die Blies in die Saar mündet; der korrekte Name wäre also eigentlich Bliesgemünd. Hier ein Blick auf Blies (Mitte hinten) und Saar (vorne).
Das Zentrum ist, um ehrlich zu sein, nicht unbedingt von überragender Schönheit; Saargemünd war wie viele andere lothringische Städte gersde hier in der Grenzregion industriell geprägt. Das Rathaus ist ein moderner Zweckbau.
Einige Gebäude stammen noch aus der Kaiserzeit, als Lothringen zum Deutschen Reich gehörte, wie das “Kais. Landgericht”. So steht es jedenfalls über dem Eingang des Gebäudes an der Place de la République.
Innenhof des Konservatoriums:
Bekannt war die Stadt vor allem für die hier gefertigten Steingutwaren und die Keramik. Hierzu ist, in den ehemaligen Wohnräumen des Direktors der Steingutfabrik, das Musée de la Faïence eingerichtet.
Direkt neben dem Rathaus steht noch einer der wenigen erhaltenen alten Brennöfen für das Steingut.
Das ehemalige Werks-Casino der Keramikfabrik, ein Jugendstilbau mit Wandbildern aus Keramikfliesen an der Außenwand, steht an der Saar.
Auch wenn das Stadtzentrum nur leidlich hübsch ist: Die Stadt bietet eine charmante französisch-saarländische Mischung, was bei mir natürlich einen Nerv trifft.
Die Mischung äußert sich unter anderem auch im aktuell stattfindenden Festival “Mir redde Platt”, das dieses Jahr zum 20. Mal stattfindet. Die lokale Sprache, die eng mit der rheinfränkischen Variante des Saarländischen verwandt ist, soll mit zahlreichen Veranstaltungen gefördert werden. Das Platt wird von den Restfranzosen vermutlich genausowenig verstanden wird wie von den Restdeutschen (“oh leck, dummel Dich, Du Schdippler”).
Das Platt ist durchaus lebendig und auch im Alltag zu hören, zum Beispiel beim Stadionbesuch (“Och hèèr doch uff! Als lòò riwwa!”).
Werbung fürs Festival findet man auch am Saarufer, wo noch einige alte Frachtkähne (Peniches) vor Anker liegen.
Das Saarufer bietet sowieso einige schöne Motive, auch bei Nacht.
Die Aufschrift auf dem türkisfarbenen Schiffchen fiel mir schon beim ersten Foto auf – sehr nette Idee 🙂
Danke für die Eindrücke auch unter der Brücke – allez, les bleus 😉
Liebe Grüße,
Julia
Unn jetz? Bisch du jetz platt? ?
Aber sowas von 😉 Flundermäßig…
Mein Lieblingsartikel von Lapin Voyageur !
Mais attention quand même à ce qu’on dit/écrit hein… 😉
VIelen Dank ! 😉
On n’écrit rien que des choses positives, non ? ? Une ville charmante, des gens charmantes et une langue charmante. Alles gudd. ?