Der Rundgang durch Stühlingen geht ja schon mal gut los.

An der Pfarrkirche begegnet einem nämlich ein Werk von Christian Pflanzl: Der wachsame Hase. Er steht seit 2016 hier und ist also keine Oster-Dekoration.
Stühlingen liegt im unteren Wutachtal unmittelbar an der Schweizer Grenze (östlich liegt der Kanton Schaffhausen). Die kleine Stadt, bestehend aus einem alten Ortskern am Berghang und einem im 19. Jahrhundert entstandenen neuen Zentrum weiter unten im Tal, war bzw. ist gleich zweimal ein Ausgangspunkt. Zum Einen: Hier begannen 1524 die Bauernkriege, als sich die Bauern gegen die besonders verschwenderischen Grafen von Stühlingen auflehnten. Die Grafen residierten auf Schloß Hohenlupfen oberhalb von Stühlingen. Das Schloß, wie es heute da steht, ist aber erst etwa hundert Jahre nach den Bauernkriegen errichtet worden.

Zum Anderen: In Stühlingen ist der Startpunkt des Schluchtensteiges, dessen Zielpunkt in Wehr ja auch schon Thema war. Irgendwie juckt mir dieser Weg schon in den Fingern, vielleicht nicht als Ganzes, aber ein paar der Tagesetappen. Mal schauen.

Die Wutach fließt ab Stühlingen durch ein recht breites Tal am östlichen Rand des Schwarzwaldes. Im Gegensatz zum Bereich der Wutachschlucht, die im nächsten Beitrag auftauchen wird, ist der Fluß in diesem Abschnitt aber weitgehend reguliert und fließt streckenweise schnurgerade. Für die Regulierung zuständig war ein gewisser Johann Gottfried Tulla, der einem also nicht nur am Rhein begegnet.

Bei Wutöschingen führt noch eine hübsche gedeckte Holzbrücke über die Wutach, die von hier aus noch etwa zehn Kilometer vor sich hat, bis sie bei Tiengen in den Rhein mündet.
