Dublin

Genau wie letztes Jahr geht auch dieses Jahr die erste große Reise nach Irland. Dieses Mal aber etwas kürzer (13 statt 20 Reisetage). Der Schwerpunkt wird die irische Ostküste sein. Da bietet sich Dublin als Startpunkt und zur Einstimmung natürlich an.

Dublin war hier im Blog schon sehr ausführlich das Thema, und beim damaligen Besuch war auch deutlich besseres Wetter. Daher wird das hier keine umfassende Vorstellung der Stadt, die ich schon einigermaßen gut kenne, sondern eher eine Ouvertüre zur Reise.

Im geschäftigen Zentrum südlich der Liffey, das mit dem Trinity College, dem Ausgehviertel Temple Bar und Dublin Castle viel zu bieten hat, gehört die Grafton Street zu den Hauptstraßen. Sie taucht in einem Lied von The Beautiful South auf (“The rising of Grafton Street”).

Der Schwerpunkt beim Stadtrundgang liegt aber dieses Mal auf der North Side, also dem Stadtbereich nördlich des River Liffey, der quer durch Dublin fließt und heute von zahlreichen Brücken überquert wird. Früher gab es nur wenige Übergänge, und die waren mautpflichtig. Daher hat zum Beispiel die bekannte Ha’penny Bridge ihren Namen. Diese Seepferde hier zieren aber die Grattan Bridge etwas weiter westlich.

Aber bevor es über den Fluß in Richtung Norden geht, schaut der Reisehase noch bei Molly vorbei.

Die Arme erträgt tapfer und klaglos, daß wirklich jeder glaubt, sie betatschen zu müssen. Was man unschwer erkennen kann. Der Reisehase ist anständig und macht das natürlich nicht und will sich selbstverständlich auch nicht dorthin setzen, wo alle Welt herumfingert. Molly Malone ist Titelheldin eines alten irischen Volksliedes, das zu einer Art Dubliner Hymne geworden ist und unter anderem von den Dubliners eingespielt wurde. Die Denkmalsfigur für die Fischhändlerin teilt ihr Schicksal mit unter anderem der Julia in Verona.

Er hier hat es besser, denn er wird nicht ständig betatscht:

James Joyce steht – als Denkmal – in der Earl Street in unmittelbarer Nähe zur O’Connell Street, der Hauptachse in Nord-Süd-Richtung durch den Dubliner Stadtteil nördlich des Flusses. Sie ist ein breiter Boulevard, in deren Zentrum man 2003 The Spire gesetzt hat, eine Nadel aus Edelstahl, die so hoch ist, daß man sie eigentlich nur aus größerer Entfernung überhaupt vollständig aufs Bild bekommt. So wie hier zum Beispiel aus der Henry Street.

Vorher stand an gleicher Stelle ein Denkmal für Admiral Nelson. Das aber hat die IRA 1966 gesprengt. An der O’Connell Street steht außerdem das Postamt, das für die irische Geschichte eine immense Bedeutung hat: Hier riefen an Ostern 1916 die Aufständischen um Patrick Pearse die irische Unabhängigkeit aus.

Wofür nahezu alle Anführer des Aufstandes und alle Unterzeichner der Proklamation wenig später von den Engländern im Kilmainham-Gefängnis hingerichtet wurden. Etwas nördlich wurde später ein Gedenkpark angelegt, mit einem Denkmal für die Aufständischen und einem Wasserbassin in Form eines großen Kreuzes.

Einem anderen Politiker, der sich ein paar Jahre früher bereits um die irische Unabhängigkeit bemüht hatte, ist ein Denkmal am nördlichen Ende der O’Connell Street gewidmet: Charles Stewart Parnell.

Von hier geht es nun weiter in den Dubliner Norden, nach Drumcondra.

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