In der Hafenstadt Kinsale (Cionn tSáile) haben sie noch tiefer als in anderen irischen Städten in die Farbtöpfe gegriffen.
Kinsale ist der Endpunkt des Wild Atlantic Way, der den Reisehasen nun eine ganze Weile begleitet hat und dem das gezackte Signet der Küstenstraße schon ans Herz gewachsen ist (ähnlich wie das Zeichen des Nationalparks Hohe Tauern zum Beispiel).
Der Hafen von Kinsale wurde gleich von zwei großen Festungsanlagen geschützt. Beide sind heute Ruine, vor allem James Fort.
Auch Charles Fort, etwa drei Kilometer vom Ortszentrum entfernt, ist Ruine, aber noch nicht so lange und daher deutlich besser erhalten als James Fort. Die Festung wurde noch bis 1921 als britische Garnison genutzt und erst dann im irischen Bürgerkrieg teilweise zerstört. Charles Fort kann man, gegen Eintritt, auch besichtigen.
Der heutige Hafen von Kinsale dient aber nicht mehr militärischen Zwecken, sondern hauptsächlich als Ankerplatz für Fischerboote und Yachten.
Vom Charles Fort kann man zu Fuß in etwa einer halben Stunde in die Innenstadt gehen. Der Weg ist als “Scilly Walk” gekennzeichnet. Das c ist wichtig, da man sonst schnell bei Monty Python landet1. Was den Weg ziemlich anstrengend machen würde, wenn man ihn so gehen müßte wie John Cleese auf dem Weg ins Ministry of Silly Walks. So kann man sich auf den Weg konzentrieren, der auf langen Strecken direkt am Ufer vorbeiführt und immer wieder sehr schöne Blicke auf den Hafen von Kinsale und die Bucht mit den beiden Festungen bietet.
Auch am Scilly Walk präsentiert sich das Stadtbild sehr farbenfroh.
Der Spanier unterhält hier einen Pub. Frage an die Wandergruppe: Was macht eigentlich unser Spanier?
Besonders bunt wird es am Marktplatz und in den umliegenden Straßen.
Schlicht in grauem Naturstein präsentiert sich hingegen die alte Pfarrkirche der Stadt. St. Multose stammt, zumindest in Teilen, noch aus dem späten 12. Jahrhundert. Umgeben ist sie von einem Friedhof mit zum Teil sehr alten Grabsteinen, die bis in das 16. Jahrhundert zurückreichen.
Andere Grabstätten sind jüngeren Datums: Hier sind drei Opfer des Untergangs der Lusitania (siehe vorangegangener Beitrag) bestattet.