Die Schweidnitzer Friedenskirche wurde zusammen mit der Friedenskirche in Jauer 2001 auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Die Geschichte der drei schlesischen Friedenskirchen (die dritte stand in Glogau, brannte aber schon im 18. Jahrhundert nieder) hatte ich im Beitrag zu Jauer schon skizziert.
Die Schweidnitzer Kirche ist noch etwas größer als die in Jauer: Sie bietet Platz für etwa 7.000 Personen und ist damit die größte Fachwerkkirche Europas. Schon von außen ist sie sehr sehenswert. Die bunt bemalten Türen führen zu Privatkapellen, die sich die begüterten Schweidnitzer Familien im Lauf der Zeit anbauen ließen.
Das Gelände um die Kirche ist komplett ummauert. Hier sieht man das im Modell; vorne links ist das Eingangsportal, dahinter steht der Glockenturm, der erst später gebaut wurde, als die Habsburger die strengen Auflagen etwas gelockert hatten.
Um die Kirche liegen noch viele alte Gräber mit meist deutschen Inschriften.
Der Zugang ist stadtseitig mit einem barocken Portal, an das die Häuser des Pförtners und des Glöckners angebaut sind.
Jetzt aber nach drinnen. Genau wie in Jauer ist der üppig geschmückte Innenraum überwältigend. Vieles davon ist natürlich nicht direkt beim Bau der Kirche entstanden; dann hätte das eine Jahr, das der evangelischen Gemeinde von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung zugestanden worden war und das nicht überschritten werden durfte, niemals ausgereicht. So einen riesigen Bau innerhalb von nur zwölf Monaten fertigzustellen, ist ja ohnehin schon eine beeindruckende Leistung.
Hochaltar und Kanzel, sichtlich aus der Barockzeit, kamen aber erst hundert Jahre später hinzu. Der Hochaltar wurde 1752 aufgestellt.
Wie in Jauer zieren die Wände der Emporen viele Tafeln mit Gemälden, Sinnsprüchen und Bibelzitaten.
Blick in Richtung Orgelempore:
Die prächtigste Fürstenloge gönnte sich die Familie von Hochberg, die damals auf Schloß Fürstenstein residierte.