Hier sitzt der bekannteste Sohn der Stadt mit dem Rücken zum Photographen auf dem Marktplatz.
Johannes Kepler entdeckte im frühen 17. Jahrhundert, nach welchen Regeln die Planeten um die Sonne kreisen – zu einer Zeit, als die Kirche ihr eigenes Weltbild immer noch vehement verteidigte. Kepler hingegen war eine Art Universalgelehrter, forschte auch am menschlichen Puls und an Schneeflocken, mußte aber andererseits ab 1615 hart darum kämpfen, für seine Mutter einen Freispruch herauszuhandeln: Sie war in Leonberg als Hexe angeklagt worden…
In Keplers Geburtshaus, das in der Altstadt von Weil der Stadt noch steht, ist heute ein Museum zu Leben und Werk eingerichtet.
In der Nähe steht die Pfarrkirche St. Peter und Paul. Das dort installierte Kunstwerk heißt offiziell “Transitorische Antipoden”, aber ich finde, der Vorschlag eines Freundes (“Spiderman räumt Geröll weg”) trifft die Sache deutlich besser.
Weil der Stadt ist übrigens einer der vermutlich absurdesten Ortsnamen in Deutschland. Und die Erklärung, daß sich der Name einbürgerte, weil er besonders häufig im Dativ verwendet wurde (“…aus Weil, der Stadt…”) klingt irgendwie auch ein wenig seltsam. Der Zusatz diente aber jedenfalls zur Unterscheidung von einem anderen in der Nähe gelegenen Weil: Weilimdorf, was dann wiederum eigentlich Weil das Dorf heißen müßte, bzw. aus Gründen der Analogie Weil dem Dorf.
Wie auch immer: Weil der Stadt hat einen sehr schönen Marktplatz, vor allem jetzt im Juli, wenn hier der Stadtsommer gefeiert wird und man dafür 200 Tonnen Sand hingekippt und Sonnenstühle hineingestellt hat. Von Weil dem Strand grüßt also der Reisehase.