New Ross liegt ganz im Süden der Insel, am hier schon sehr breiten River Barrow, dem zweitlängsten Fluß Irlands (nach dem Shannon).
Die Brücke über den Fluß ist nach Michael O’Hanrahan benannt, in New Ross geboren und nach dem Osteraufstand 1916 hingerichtet.
Die hübschen Farben, violett und gelb, sind die Farben des County Wexford.
Man sieht an den Bildern auch ziemlich gut, wie windig es heute ist. Vor allem auf der Brücke lernt man eine gute Windjacke zu schätzen.
New Ross bietet einige sehr schöne Wandmalereien, hat aber dabei ein sehr unglückliches Händchen bei der Auswahl der Tiere.
Ein Pferd? Nun ja. Das geht noch besser. Habt ihr nicht noch was anderes?
Seufz. Ich komme später nochmal wieder, und dann gibt’s auch einen Hasen, ok? 😉 In einer kleinen Gasse sind außerdem die Wappen verschiedener Familien aufgemalt. Unter anderem auch das der Morrisseys, und DER Morrissey (der Sänger der großartigen Smiths) hat ja, obwohl in England geboren, auch irische Wurzeln. “Irish Blood, English Heart” gehört schließlich nicht zu seinen schlechtesten Liedern (wenn es von ihm überhaupt schlechte Lieder gibt – ich glaube nicht).
Zurück nach New Ross. Der Ort mag als nicht sonderlich hübsch gelten, aber man wirklich nicht sagen, daß es an Farbe fehlt. Manchmal nämlich wird es sehr, sehr bunt, und da ist es offensichtlich auch egal, ob das alles zusammenpaßt oder nicht. Hauptsache grell.
Denkmäler gibt es in New Ross auch, zum Beispiel eines für die Aufständischen von 1798.
Und es gibt Denkmäler für bekannte Persönlichkeiten, vor allem für jemanden, der zwar nicht hier geboren ist, aber dessen Familie aus einem kleinen Dorf bei New Ross stammt und dessen Name hier in der Gegend überall präsent ist.
Ein gewisser Patrick Kennedy wanderte aus New Ross während der Großen Hungersnot nach Amerika aus, und einer seiner Nachfahren brachte es bis zum Präsidenten der USA, und zwar trotz seiner kurzen Amtszeit zu einem der bedeutendsten. Worauf man in Irland noch heute stolz ist, denn man sieht John F. Kennedy als einen Landsmann an. Etwa 50 Millionen Nachfahren ausgewanderter Iren gibt es: In den USA, in Kanada, in Australien, egal wo: Die irischen Wurzeln sind stark. Und so kam dann auch John F. Kennedy nach New Ross zu Besuch, allerdings 1947, also vor seiner Präsidentschaft. Daran erinnert ein Denkmal an der fahnengeschmückten Brücke über den Barrow.
Und nebenan, am Auswandererschiff “Dunbrody” (dazu gleich mehr), brennt ein Feuer für alle irischen Emigranten: Die Flamme wurde in den USA am Grab von JFK in Arlington entzündet und dann nach Irland gebracht.