Altdorf UR

Altdorf ist mit knapp 10.000 Einwohnern der Hauptort von Uri und die größte Gemeinde des Kantons.

Der Ort hat einen sehr hübschen alten Kern mit zahlreichen prächtigen Bürgerhäusern und anderen repräsentativen Bauten entlang der (etwas vom Verkehr geplagten) Hauptstraße und den verschiedenen Plätzen, wie hier am Rathausplatz.

Die Stadt huldigt natürlich dem größten Sohn des Ortes, auch wenn dieser eigentlich aus Bürglen stammte und außerdem historisch gar nicht nachweisbar ist: Wilhelm Tell. Der Sagengestalt, um die sich so viele Legenden ranken, denen der Reisehase auf dieser Tour ja schon mehrfach begenet ist, hat man am zentralen Platz ein großes Denkmal errichtet und auch Tells Sohn Walter nicht vergessen, der ja tapfer den Kopf als Ablage für den Apfel hinhalten mußte.

Man beachte, daß das 1895 errichtete Denkmal noch die Jahreszahl 1307 nennt (und nicht 1291). Aber egal in welchem Jahr man die Geschehnisse um Tell und den Vogt Geßler ansiedelt: Historische Zeugnisse gibt es nicht, weder für Geßler noch für Tell noch für den Tyrannenmord per Armbrust. Und der berühmte Schuß auf den Apfel taucht als Motiv bereits in einer dänischen Chronik aus dem frühen 13. Jahrhundert auf. Vermutlich hat es einen Wilhelm Tell nie gegeben.

Altdorf und überhaupt der Schweiz ist das aber nicht so wichtig; Tell ist trotzdem der Nationalheld. Und so gibt es in Altdorf auch das Tellspielhaus, in dem Schillers Drama natürlich den Spitzenplatz in der Aufführungshistorie einnimmt.

Das Zeughaus Uri, mit seinen Fensterläden in den Kantonsfarben Schwarz und Gelb, wurde 1804 als Lagerhaus eröffnet (das heißt hier Sust – der Ort Susten im Wallis und der Sustenpaß haben ihre Namen davon erhalten). Seit 1904 dient es als Zeughaus.

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