Heute stehen noch einmal zwei brandenburgische, ostelbische Städte auf dem Plan.
Wer sich im Fußball ausreichend gut auskennt, weiß, wodurch Rathenow und Premnitz geprägt sind. Allerdings spielt der FSV Optik Rathenow aktuell ein paar Ligen höher als der TSV Chemie Premnitz. Dafür können die Chemiker auf drei Pokalsiege zurückblicken – im Handball.
Aber zunächst nach Rathenow. Das besteht eigentlich aus zwei Städten mit völlig unterschiedlichem Charakter.
Die stille Altstadt, hier das Kurfürsten-Denkmal, gruppiert sich um die Kirche. Sie wurde auf einem von der Havel umflossenen Hügel errichtet.
Der Leuchtturm in der Havel verweist auf den Optikpark, der zur Gartenschau 2006 angelegt wurde.
Die optische Industrie hat in Rathenow lange Tradition: Sie geht schon auf das Jahr 1801 zurück. Da erfand Johann Duncker, der eigentlich Pfarrer war, eine Schleifmaschine für Linsen. Sein Geburtshaus steht in der Altstadt direkt an der Kirche.
“Wir erhoben uns, Gestalt zu sein.” So steht es an der Fassade des Kulturhauses, das nach Johannes R. Becher benannt ist, dem Dichter der DDR-Hymne “Auferstanden aus Ruinen”. Der mächtige neoklassizistische Bau bildet den Mittelpunkt der Neustadt, die ursprünglich im 18. Jahrhundert für die Garnison angelegt und im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde. Breite, stark befahrene Straßen und Nachkriegsarchitektur verweisen auf den Wiederaufbau in moderner Form.
Premnitz liegt ein paar Kilometer südlich von Rathenow. Der Ort wuchs erst nach dem Krieg zur heutigen Größe von knapp 8.500 Einwohnern, auch durch die Ansiedlung Vertriebener aus dem Osten.
Historische Baudenkmäler gibt es faktisch keine, aber einige Ecken sind trotzdem sehenswert, wie das Gelände um das Rathaus und das Havelufer mit dem 2015 angelegten BUGA-Park, zu dem ein noch recht neuer Aussichtsturm gehört. Von oben hat man die Havel und das flache Umland schön im Blick.
Auch die Industrie hat Baudenkmäler hinterlassen: Diese etwas sinnlos wirkende Bogenbrücke ist der Rest einer Versorgungsbahn zwischen einer Pulverfabrik und der Havel. Die Brücke ist heute das Wahrzeichen der Stadt und taucht auch im Stadtwappen auf.