Die heutige Tagesetappe führt in zwei bekannte Urlaubsorte im Wallis: Saas-Fee und Zermatt liegen in zwei benachbarten Seitentälern des Rhônetals.

Genau betrachtet ist es ein Seitental, nämlich das der Vispa, das sich aber in Stalden verzweigt. Dort treffen die Saaservispa und die Mattervispa aufeinander und bilden die Vispa, die bei Visp in die Rhône mündet. Viel Gevisper hier. 😉 Stalden ist ein kleinerer Ort auf einer Terrasse hoch über dem Flußtal und nur ein paar Kilometer südlich von Visp.

Zu dem Gebirgsmassiv, das man im Hintergrund sehen kann, gehört übrigens auch das Nesthorn. Das ist der Berg, der auf seiner Nordseite gerade großflächig abgerutscht ist und den Ort Blatten im Lötschental komplett zerstört hat.
In Stalden verzweigt sich also das Tal der Vispa. Im Bild rechts verläuft das Saastal, im Bild nach links geht es durchs Mattertal nach Zermatt. Der Reisehase fährt aber erst einmal nach Saas-Fee. Der Ort ist genau wie Zermatt autofrei, erlaubt aber im Gegensatz zu Zermatt immerhin die Anreise per Auto bis zur Ortsgrenze, wo man in ein großes Parkhaus geleitet wird. Ebenfalls im Gegensatz zu Zermatt sind die Preise fürs Parken hier recht human.

Der Ort besteht zu einem Großteil aus touristischen Einrichtungen (Hotels, Restaurants, Läden etc.) und bietet viermal so viele Übernachtungsplätze wie es Einwohner gibt. Saas-Fee (die Nachbargemeinden sind Saas-Almagell, Saas-Grund und Saas-Balen) hat aber auch einen alten Kern mit Stadeln aus Holz. Im Ortszentrum steht die moderne Pfarrkirche, auf deren Friedhof Carl Zuckmayer bestattet ist, der aus dem Nazireich emigrieren mußte und ab 1957 zwanzig Jahre bis zu seinem Tod hier in Saas-Fee wohnte.

Es gab in den 80ern, als wir mit der Familie im Urlaub mal hier waren, auch die Zuckmayer-Stuben, in denen man echtes Walliser Käseraclette essen konnte (also geschabten Raclettekäse auf Kartoffeln), und zwar in Form einer Art Flatrate. Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir uns da alle komplett überfressen, weil es so fein war. Die Zuckmayer-Stuben habe ich nicht gefunden; vielleicht hieß aber auch nicht das Restaurant so, sondern nur der Raum in einem der Restaurants.
Und apropos 80er: Eines der übelsten Kapitel der Musikgeschichte wurde in Saas-Fee geschrieben. Hier wurde nämlich ein Musikvideo gedreht.

Ich schätze mal, das ist kein Denkmal, sondern ein Mahnmal. Hoffentlich habe ich euch jetzt keinen Ohrwurm verpaßt. Und das beste Weihnachtslied der Popmusik ist sowieso “Fairytale of New York” von den Pogues. Fakt! Keine Diskussion. Und jetzt schnell weg hier.
Saas-Fee liegt in einem weiten, von hohen Bergen umgebenen Talkessel, an dessen Rand gleich elf Viertausender aufragen. Der höchste davon ist der 4545m hohe Dom, ein zusammen mit dem benachbarten und sehr ähnlich geformten Täschhorn sehr markanter Berg, der zudem noch der fünfthöchste Alpengipfel ist. Leider versteckt er sich heute permanent in einer dicken Wolke.

Im Bild ist irgendwo rechts der Gipfel des Dom zu vermuten.

Freie Sicht hat man aber immerhin auf die anderen Berggipfel rund um Saas-Fee. Hier zum Beispiel auf die Berge auf der Ostseite des Saastales. Dahinter verläuft die Simplon-Paßstraße.
