Das Goms ist der östlichste Teil des Wallis, also der obere Teil des Flußtals der Rhône von deren Quelle am Rhônegletscher bis etwa nach Grengiols. In dieser dünn besiedelten Region leben nur acht Einwohner pro Quadratkilometer; insgesamt hat der gesamte Bezirk Goms nur 4.500 Einwohner. Große Teile des Bezirks sind allerdings auch Hochgebirgsregionen und faktisch unbewohnbar. Die Orte liegen eigentlich alle im Talgrund oder am unteren Berghang an der Furkastraße. Die Bilder sind aus Oberwald, Münster und Reckingen.

Die Gebäude in den meist kleinen Orten sehen ganz anders aus als die im Berner Oberland: Hier stehen Holzgebäude aus dunklem Holz (meist Lärchenholz), oft mit einem aus Stein errichteten Sockelgeschoß.

Diese Art der Holzbauweise haben die Walser aus dem Obergoms später bis nach Liechtenstein und Österreich (Kleinwalsertal!) mitgenommen, als sie dorthin ausgewandert sind.





Ebenfalls charakteristisch für das Goms sind die dreiteiligen Stadel. Unten wurde Kleinvieh gehalten (Ziegen zum Beispiel), dann kommt ein offener Zwischenteil und darüber der meist mehrstöckige Oberbau, der als Lagerraum und Tenne (zum Dreschen von Getreide) diente. Er ruht auf großen runden Steinplatten, die die Mäuse von den Lagerräumen fernhalten sollten.

Volle Steinbauten gibt es wenige (zumindest unter den älteren Gebäuden). Eine Ausnahme sind die Pfarrkirchen wie hier die Marienkirche in Münster.

Landschaftlich ist das Goms ein langgestrecktes Flußtal entlang der Rhône, also letztlich genau wie das komplette Wallis.


In Oberwald, das seit ein paar Jahren Teil einer aus mehreren Orten gebildeten Gemeinde namens Obergoms ist, startet die Dampfbahn Furka-Bergstrecke (DFB); die Gleise sind rechts im Bild zu sehen. Von hier fahren die Dampfloks über die alte Furkastrecke bis nach Realp im Kanton Uri. Links daneben sieht man das Eingangsportal des Furka-Basistunnels, der 1982 die alte Bergstrecke abgelöst hat. Im Bahnhof Oberwald gibt es daher eine Autoverladung (die Schweizer sagen “Autoverlad”) für alle, die sich die Fahrt über den Furkapaß sparen wollen oder im Winter fahren möchten, denn dann ist die Paßstraße gesperrt.
