Fermanagh

Das County Fermanagh ist eines der sechs “Lost Counties” Irlands, also eine der sechs historischen Grafschaften, die seit 1921 Nordirland bilden. Fermanagh ist dabei der südwestliche Teil der Region.

Verwaltungstechnisch existieren die historischen Grafschaften heute nicht mehr, aber nach der hoffentlich baldigen Vereinigung werden sie mit Sicherheit wieder aufleben – in den GAA-Sportarten existierten die Teams der “Lost Counties” sowieso noch; da spielt Fermanagh auch mit, Derry, Down, Antrim und Tyrone auch, und Armagh ist sogar amtierender irischer Meister im Gaelic Football. Die “Grenze” überquert man auch hier in der Gegend nahezu unbemerkt. Sie wird zwischen Donegal und Fermanagh auf einem kurzen Stück vom River Erne gebildet. Am Ufer liegt der kleine Ort Belleek (Béal Leice) mit einer geschäftigen Hauptstraße und ein paar netten Fassadenmalereien.

Größte Sehenswürdigkeit ist aber die 1857 gegründete und damit älteste Porzellanmanufaktur Irlands.

Durch die Produktion werden auch Führungen angeboten; ich hätte dafür aber über eine Stunde warten müssen. Bei der nächsten Irland-Reise hole ich das dann nach. 🙂

Der River Erne bildet die zentrale Achse von Fermanagh, versteckt sich allerdings auf weiten Teilen seines Laufes in zwei großen Seen, dem Upper und Lower Lough Erne. Der Lower Lough Erne ist mit seinen etwa 110 Quadratkilometern Fläche der zweitgrößte See in Nordirland (nach dem fast 400qkm großen Lough Neagh, dem größten See nicht nur Irlands, sondern überhaupt der Britischen Inseln).

Der Lough Erne ist eine weite, stille Wasserfläche.

Am Südufer steht Tully Castle, eine Burgruine aus der Zeit der Ulster Plantation, als im frühen 17. Jahrhundert hier im Norden Irlands gezielt Protestanten angesiedelt wurden.

Das ganze County ist sehr dünn besiedelt; außer dem Hauptort Enniskillen, in dem etwa ein Viertel der 55.000 Einwohner lebt, gibt es keine größere Stadt. Manchmal lohnt sich aber auch ein Halt in den kleinen Dörfern, wie hier in Ardess. Dorthin hat es mich allerdings nur verschlagen, weil in der Nähe ein Zisterzienserkloster lag. Zugegeben.

Hier noch ein Beispielbild der Landschaft abseits des Lower Lough Erne: So sieht’s in Fermanagh aus.

Das Bild ist natürlich nicht ganz zufällig entstanden: Die markante Baumgruppe in der Bildmitte ist nämlich der Standort des eben erwähnten Klosters. Von Kiltierney hat sich aber nichts Sichtbares erhalten.

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