Das nationale Denkmal für die Große Hungersnot steht am Fuß des Croagh Patrick.

Ich fand, für dieses Thema sollte der Titel des Beitrags auf Irisch da stehen und nicht auf Englisch. Wer sich über mein fehlerfreies Irisch wundert: Den Namen kann man am Eingang zum Denkmalpark ablesen. Nur daß “Gorta Mór” die irische Bezeichnung für die Große Hungersnot ist, das weiß ich schon.

Dargestellt ist ein Coffin Ship, wie die kleinen Schiffe hießen, mit denen die Auswanderer in die Neue Welt fuhren (fahren mußten). Es waren meist umgebaute Frachtschiffe ohne jeden Komfort, mit Betten, die sich jeweils drei Personen teilen mußten. Die Überfahrt überlebten längst nicht alle, aber wer blieb, hatte ja meist noch weniger Chancen. In New Ross kann man mit der Dunbrody einen Nachbau eines Coffin Ships besichtigen. Der Reisehase hat das letztes Jahr gemacht und war sehr beeindruckt.

Das Schiff hier ist auch als Totenschiff dargestellt, mit Skeletten, die wie Geister um das Deck und die Masten ziehen. Die Große Hungersnot war eine fürchterliche Katastrophe, und die Tatsache, daß man sie hätte verhindern (oder mindestens abschwächen) können, es aber nicht tat (Grüße nach England), ist mindestens genauso fürchterlich. Hier im ohnehin schrecklich armen Westen Irlands wütete die Hungersnot besonders schlimm. Etwa ein Viertel der Einwohner des County Mayo starben; viele weitere wanderten aus. Mayo hatte um 1840 dreimal so viele Einwohner wie heute. Low lie the fields of Athenry.

Daß das Denkmal am Fuß des Croagh Patrick steht, ist natürlich auch kein Zufall. Zum einen, weil Mayo besonders schwer betroffen war, aber auch wegen der Nähe zum “Heiligen Berg” der Iren.
