Olympieion und Lykeion

Wohin man schaut: Überall Ruinen. Alles kaputt hier. 😉

Auf den Ausflug nach Piräus folgt ein Ausflug in die Antike, denn mit der Akropolis und den römischen Stätten ist die Zeit des klassischen Athen noch längst nicht vollständig. Da wäre zum Beispiel noch das Olympieion, der Tempel des Olympischen Zeus. Es war der größte Zeus-Tempel der griechischen Antike, was man heute aber mehr ahnt als sieht, denn von dem über 100 Meter langen Gebäude haben sich nur ein paar Säulen erhalten, die aktuell wegen einer Renovierung hinter Gerüsten verschwinden. Außer der Säulengruppe im Bild oben stehen noch weitere einzelne Säulen, von denen eine erst im 19. Jahrhundert umgefallen ist.

Vom Gelände des Olympieion, das ansonsten nur einige wenige Mauerreste bietet (unter anderem Teilstücke der Stadtmauern, die unter Themistokles im Jahr 479 v. Chr. errichtet wurden, also während der Perserkriege), sieht man die Akropolis aufragen. Im Vordergrund steht außerdem das Hadrianstor aus dem 2. Jahrhundert n. Chr.

Ein Stück weiter in die andere Richtung liegt noch eine antike Ausgrabungsstätte: Das Lykeion. Es dürfte die am wenigsten besuchte unter den sieben antiken Stätten sein, die im schon erwähnten Kombi-Ticket enthalten sind. Zum einen liegt das Lykeion nicht ganz so zentral wie die anderen sechs, zum anderen sieht man hier nicht viel. Die spärlichen Mauerreste sind wenig eindrucksvoll und zeigen nicht mehr, welche Bedeutung das Lykeion in der Antike und vor allem für die neuzeitliche Kulturgeschichte hatte.

Der Name Lykeion lebt bis in die Gegenwart weiter: Im Deutschen im (etwas aus der Mode gekommenen) Wort Lyzeum, im Französischen im Wort “lycée” (Gymnasium). Das Lykeion war ebenfalls eine Schule, gegründet ca. im Jahr 334 v. Chr. durch Aristoteles und viel später von Raffael in einem berühmten Fresko verewigt. Auch wenn er bei seiner Darstellung der “Schule von Athen” sicher viel Phantasie einfließen ließ. Die Schule des Aristoteles und die hier gelehrten Wissenschaften und Philosophien stellen aber nichts Geringeres dar als die Grundlagen der abendländischen Kultur und Wissenschaft.

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