Altenberg liegt ganz im Süden, kurz vor der tschechischen Grenze. Es ist ebenfalls eine Bergstadt, worauf man schon am recht großen Rathaus (Altenberg hat gerade einmal 7.800 Einwohner, also so viel wie mein Heimatort) hingewiesen wird.
Während in Freiberg Silber abgebaut wurde, war es in Altenberg hauptsächlich Zinn. Die Bergbaurelikte stehen am Stadtrand, zum Beispiel der Arno-Lippmann-Schacht.
Ebenfalls durch Bergbau entstanden und deutlich größer, aber nicht so gut zu sehen ist die am Stadtrand gelegene Altenberger Pinge, ein durch die Bergbautätigkeit entstandener Krater, der heute einen Durchmesser von etwa 400 Metern hat. Das Gelände ist hier bis zu 130 Meter tief eingebrochen, zuletzt erst in den 70er Jahren. Weil Lebensgefahr besteht, ist die Pinge nicht zugänglich; von außen sieht man nur den obersten Teil der Abbruchkante, jedenfalls, wenn man der Beschilderung und dem Bergbau-Lehrpfad folgt. Ich fände es ja schön, wenn sie in der Nähe einen Aussichtsturm errichten würden.
Altenberg ist aber für noch etwas ganz anderes bekannt:
Als Wintersportort trägt Altenberg Biathlon- und Langlauf-Weltcuprennen aus. Und es gibt – etwas nördlich – die Bob- und Rodelbahn.
Jetzt, Ende Mai, ist hier natürlich keine Eisbahn mehr, nur die blanke Betonpiste. Das Gelände ist frei zugänglich, und so kann man die Bahnanlage besichtigen.
Die Altenberger haben eine ganze Reihe von Olympiasiegern hervorgebracht. Die Deutschen haben das sehr geschickt angestellt und sich eine Disziplin ausgesucht, die nur von wenigen Nationen ausgeübt wird (weil technisch aufwendig – wer leistet sich schon eine Bobbahn?). Und weil zum Beispiel beim Rodeln der Frauen kaum ein anderes Land mitmacht und die paar, die mitmachen, weitgehend chancenlos sind, streichen die Deutschen regelmäßig Gold, Silber und Bronze ein und sorgen für eine gute Plazierung im Medaillenspiegel.
Immerhin ist es eine der klassischen Winterdisziplinen und nicht sowas wie Shorttrack oder Halfpipe, wo sich dann Kanada, Südkorea und Australien ihre Medaillen abholen.
