Donegal, der Süden

Wie lange die Küstenlinie im County Donegal ist, konnte ich auf die Schnelle nicht herausfinden. Vielleicht hat sich auch noch nie jemand die Mühe gemacht, diese zerklüftete Küste mit ihren vielen Felsen, Buchten und Halbinseln genau abzumessen. Sicher ist: Es gibt sehr viel Küste hier. Und sicher ist auch: Jeder Kilometer davon ist sehenswert.

Die heutige Tagesetappe führt durch den Süden der Grafschaft, in einem großen Bogen von der Donegal Bay über kleinere Orte wie Ardara oder Glenties bis nach Letterkenny, der größten Stadt in Donegal. An der Nordküste der Donegal Bay liegt zum Beispiel Killybegs (Na Cealla Beaga), ein kleines Küstenstädtchen mit großem Fischerei- und Handelshafen.

Hier liegen virle Schiffe vor Anker, und wer Spaß an sowas hat, ist hier genau richtig.

Wie schon bei dem Brückenbild auf Achill Island gilt hier übrigens: In Polen wären all diese Bilder nun vermutlich verboten. Ich habe des längeren überlegt, was ich mit der schon komplett gebuchten Schlesien-Tour im Juni anstelle. Entweder ich sage sie ab und suche mir kurzfristig ein anderes Reiseziel für eine kürzere Tour von fünf bis acht Tagen, oder ich kürze sie nochmal um ein paar Tage und konzentriere mich auf Breslau und Umgebung. Aber dafür ist noch ein wenig Zeit, und aktuell hab ich sowieso nur Irland im Kopf.

Killybegs liegt natürlich auch am Wild Atlantic Way, auch wenn es kein offizieller Haltepunkt (mit dem markanten Signalmast) ist.

Das ist aber Muckross Head, eine Halbinsel ein paar Kilometer westlich von Killybegs, die schon im Startbild zu diesem Beitrag zu sehen war. Zwischen den weit ins Meer vorspringenden Klippen ist Platz für sehr hübsche Sandstrände.

Und diesen Strand hätte man heute, trotz blauem Himmel und Temperaturen um die 20 Grad, nahezu für sich alleine. Man sollte aber beim Baden im Meer ziemlich gut über die Strömungen vor Ort Bescheid wissen, denn die können sehr tückisch sein, vor allem bei Ebbe, wenn das Wasser einen in Richtung offenes Meer zieht. In Buncrana, weiter nördlich gelegen, sind erst vorgestern zwei Teenager ertrunken.

Im Landesinneren führt der Wild Atlantic Way durch eine rauhe, karge Gebirgslandschaft. Am Glengesh-Paß hat man einen schönen Blick auf ein in der Eiszeit entstandenes Tal.

Am Fuß des Passes liegt die Kleinstadt Ardara.

Sie ist, wenn man der Irish Times Glauben schenkt, der lebenswerteste Ort in Irland. Ich fände es etwas zu abgelegen; meine Favoriten sind andere Orte. Die Liste möglicher Kandidaten entsteht gerade, und dann sehen wir mal weiter. 😉

Aber der Besucher wird in Ardara sehr freundlich begrüßt, und zwar in zahlreichen Sprachen, darunter auch in Lettisch: Laipni Lūdzam!

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