Sligo

Im County Sligo sind wir schon in den beiden vorangegangenen Beiträgen (Inishcrone und Aughris Head) angekommen; jetzt folgt der Hauptort der Grafschaft.

Sligo ist mit seinen knapp 20.000 Einwohnern eines der städtischen Zentren im irischen Nordwesten und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Mit Dublin ist Sligo über die M4/N4 verbunden, und es gibt auch eine Direktverbindung per Eisenbahn. Eine echte Schönheit ist die Stadt allerdings nicht. Es gibt aber durchaus sehenswerte Ecken, zum Beispiel am Garavogue River, der eine Verbindung zwischen dem Lough Gill und der Sligo Bay herstellt und nur ein paar wenige Kilometer kurz ist. Er dürfte sich damit mit dem River Vartry in Wicklow um den Titel des kürzesten irischen Flusses streiten.

Sligo hat nur einige wenige alte Bauwerke. Eines ist die Brücke über den Fluß, die aus dem 17. Jahrhundert stammt.

Noch älter ist Sligo Abbey, die Ruine eines ehemaligen Dominikanerklosters.

Insgesamt ist das Zentrum der Stadt aber, wie gesagt, nicht so richtig sehenswert.

Die (katholische) Kathedrale zur Unbefleckten Empfängnis wurde 1874 geweiht und ist Bischofskirche des Bistums Elphin. Das ist eigentlich ein kleiner Ort im County Roscommon, wo die Windmühle steht, die beim Sturm im Januar schwer beschädigt wurde. Der Reisehase hat sie an Reisetag Nummer zwei besichtigt. Kann sich jemand erinnern?

Und das hier ist nicht nur ein Haufen Schlick, sondern die Reste eines Handelsschiffes, das im 18. Jahrhundert im Hafen von Sligo gesunken ist.

Er ist zwar kein Sohn der Stadt Sligo, aber seine Familie stammte von hier und er verbrachte hier seine Kindheit. Und wenn man einen Literatur-Nobelpreisträger ehren kann, ist das Grund genug, ein Denkmal aufzustellen. Na, wer ist es?

Der Nobelpreis 1923 ging an William Butler Yeats, einen der ganz großen Dichter, die die Insel hervorgebracht hat.

Gedacht wird – mit einem Wandbild – auch der aus Sligo stammenden Band “Westlife”, die der Inschrift zufolge immens erfolgreich war, jedenfalls in Großbritannien und in Irland. Ich hatte die überhaupt nicht mehr auf dem Schirm und könnte tatsächlich kein einziges Lied von denen nennen. Aber Boybands waren eh nie mein Ding, egal ob Boyzone, Take That oder East 17.

Und noch ein weiteres Denkmal, zu einem Thema, das hier in einer Hafenstadt an der irischen Westküste natürlich nicht fehlen darf: Die Große Hungersnot. Das 1997 (150 Jahre nach dem schlimmsten Hungerjahr 1847) aufgestellte Denkmal zeigt eine Familie auf dem Weg in die Emigration.

Etwa alle vierzig Jahre gewinnen die Sligo Rovers die irische Fußball-Meisterschaft. Erstmals 1937, dann 1977 und zuletzt 2012. Mit dem nächsten Titel wäre demnach erst wieder in etwa 25 bis 30 Jahren zu rechnen, auch wenn die Rot-Weißen aktuell in der höchsten irischen Liga spielen. Das Stadion der Rovers liegt am westlichen Stadtrand und heißt The Showgrounds, war also wohl mal so etwas wie ein Messegelände. Die Kapazität beträgt 4.200 Plätze; damit wäre das Stadion in Deutschland allerhöchstens für Regionalligaspiele geeignet.

Dafür aber sind die Tore zum Gelände offen und man kann einfach so reinspazieren und das um die Haupttribüne herum installierte Freilichtmuseum zur Geschichte des Clubs anzuschauen. Auf vielen Infotafeln sind wichtige Ereignisse und verdiente Spieler beschrieben.

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