Westport

Westport, auf Irisch Cathair na Mart, liegt an der Südostecke der Clew Bay und am Carrowbeg River, der hier mündet. Die Hauptsehenswürdigkeit steht etwas außerhalb: Westport House, ein georgianischer Landsitz aus dem 18. Jahrhundert, der über Jahrhunderte der Familie Browne gehörte.

2017 verkaufte die Familie das Häuschen für zehn Millionen Euro an eine Unternehmerfamilie. Was gar nicht so viel ist, angesichts der Größe von Haus und Landschaftspark drumherum.

Letzterer ist übrigens frei zugänglich.

Im Park steht eine Statue einer Vorfahrin der Familie Browne: Grace O’Malley war Oberhaupt des Clans der O’Malleys, wurde als Königin von Connacht bezeichnet, unterstützte wann immer möglich Rebellionen gegen England und war außerdem erfolgreiche Piratin. Eine schillernde Persönlichkeit und eine Figur, um die sich schon zu Lebzeiten Legenden bildeten. Das irische Lied “Óró sé do bheatha abhaile”, einer der bekanntesten “rebel songs” und beim Osteraufstand 1916 gesungen, ist ihr gewidmet.

Westport ist aber nicht nur Westport House, sondern die Stadt hat auch ein architektonisch sehr nettes Zentrum, das um 1780 als Planstadt angelegt wurde, was in Irland sehr selten ist. Das Zentrum ist ein unregelmäßiges Viereck mit der breiten “Mall” um den Carrowbeg River im Norden.

Die Südecke bildet ein Platz mit dem Uhrturm. Art Déco vom feinsten.

An der Westecke schließlich liegt ein achteckiger Platz, der schlicht “The Octogon” heißt. Hier stehen ein großes Denkmal des Heiligen Patrick in der Mitte und viele sehenswerte Häuser als Randbebauung.

Westport ist aber auch ein wichtiger Verkehrsknoten, und weil gleich mehrere Nationalstraßen mitten durch die Innenstadt und über die genannten Plätze führen, herrscht hier nahezu permanent Rush Hour. Eine Umgehungsstraße wäre vermutlich für alle Beteiligten eine echte Wohltat.

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