Von der Ostseeküste geht die Tour nun südwärts, weg vom Meer in Richtung Binnenland. Irgendwann kommt man ins Tal der Peene, das eigentlich gar kein Tal ist, weil es keine flankierenden Höhen gibt. Hier im westlichen Vorpommern ist alles topfeben. An der Peene liegen hier zwei Städte: Das kleine Loitz (4.200 Einwohner) und das etwas größere Demmin (10.000 Einwohner), das immerhin bis 2011 noch Kreisstadt war und daher mit eigenem KFZ-Kennzeichen DM bedacht wurde. In Loitz ist vor allem der Hafenspeicher markant.

Die Peene ist etwa 185 Kilometer lang und mündet bei Anklam in den Peenestrom, der wiederum Usedom vom Festland trennt. Die Quelle befindet sich in 30 Metern Höhe über dem Meer; das Gefälle des Flusses ist also außerordentlich gering, und der Fluß hat auf weiten Strecken einen Pegel um Meereshöhe. Dadurch ist der Wasserstand selbst von weit im Landesinneren gelegenen Seen, die ins System der Peene gehören, wie Kummerower oder Malchiner See, abhängig von der Ostsee, obwohl sie mehr als 80 Kilometer landeinwärts liegen, weil das Meer je nach Wasserstand landeinwärts drückt. Das Peenewasser fließt daher häufiger mal quasi zurück in Richtung Quelle. Faszinierend.

Loitz hat außer den sehenswerten Uferzonen an der Peene eine Backsteinkirche und ein paar Fachwerkhäuser zu bieten. Und an den Stellen, an denen es nicht ganz so glitzert, wird mit hübschen Wandbildern nachgeholfen.

Demmin ist größer, älter und bedeutender als Loitz und darf sich offiziell Hansestadt Demmin nennen. Von alter Hanse-Pracht ist aber im Stadtbild nicht mehr viel zu sehen, weil sich hier kaum historische Bausubstanz erhalten hat. Demmin wurde im Krieg zu mehr als 80% zerstört und anschließend in Form schlichter Nachkriegsbauten wieder aufgebaut. Nur einzelne (wenige) Baudenkmäler wurden rekonstruiert. Dazu zählen die Bartholomäuskirche, das Luisentor und das hübsche Rathaus:

An der Peene stehen auch noch große Speichergebäude. Als echte Schönheit kann man Demmin aber trotzdem nicht bezeichnen.
