Cobh (An Cóbh) ist deutlich kleiner als das benachbarte Cork und dient als Hafen für die nahe Großstadt. Man spricht den Namen “Cove” aus, was im Englischen “Höhle” bedeutet.
Der irische Name ist nur die gälisch geschriebene Version von “Cove”; das Wort “cobh” existiert im Gälischen nicht.
Die Stadt ist eine englische Gründung aus der Zeit um 1750, als die Royal Navy hier einen Hafen anlegte.
Cobh finde ich ausgesprochen hübsch. Da ist zum Beispiel die lange Häuserreihe in der steil ansteigenden Straße West View, die auch unter dem Namen “Deck of cards” bekannt sind.
Die viktorianischen Häuser werden überragt von der großen St. Colman’s Cathedral.
Von dort wiederum sieht man die rückwärtigen Fassaden und sieht auch deutlicher, wie steil die Straße ist. Oder wie jemand bei Google Maps schrieb: “Runter geht fix, rauf ist anstrengender”.
Das Meer ist in Cobh nie weit.
Natürlich sind auch die Anlagen am Meeresufer sehenswert. Hier ist zum Beispiel der kleine, aber hübsche Kennedy Park angelegt.
Außerdem gibt es Hafenbecken für Fischerboote…
…und Anlegestellen auch für größere Schiffe. Im Hintergrund sieht man links Spike Island, wo die Engländer ein großes Fort errichteten, das später als Gefängnis diente, in der Zeit um 1920 auch für politische Gefangene der IRA. Das “irische Alcatraz” (weil auch auf einer Insel; von hier gelang aber mehreren Häftlingen eine erfolgreiche Flucht) wurde erst 2004 geschlossen und kann heute besichtigt werden.
An der Uferpromenade wurde 2015 ein Denkmal für die Olympia-Zweite im 5000-Meter-Lauf von Sydney, Sonia O’Sullivan, aufgestellt. Sie stammt aus Cobh und durfte ihr Denkmal selbst enthüllen. Ich finde es ehrlich gesagt nicht sehr vorteilhaft. Ob sie mit der Darstellung wohl zufrieden war? Wenn nicht, kann sie zumindest schnell und weit weglaufen. 🙂
Im Cobh-Museum, untergebracht in der alten schottischen Kirche von 1854, wird die Geschichte des Ortes erzählt. Und da gibt es eine ganze Menge zu erzählen. Das folgt in Teil 2.