Annaberg-Buchholz ist, wie der Name unschwer erkennen läßt, eine Doppelstadt. Beide Teile sind eng mit dem Erzbergbau verbunden: Die 1496 am Pöhlberg gegründete Bergstadt Annaberg ebenso wie das 1505 am gegenüberliegenden Berghang als Münzstätte gegründete Buchholz.
Auch hier war ich schon mal, damals im Winter, als auf dem Annaberger Hauptplatz (Bild oben) der berühmte Weihnachtsmarkt stattfand. Heute ist der Platz leer, so daß man auch Frau Barbara Uthmann besser sehen kann, die hier die Brunnenfigur gibt. Sie lebte im 16. Jahrhundert, führte nach dem Tod ihres Mannes die Saigerhütte als Unternehmerin weiter und gilt als eine der bedeutendsten erzgebirgischen Persönlichkeiten. Parallel zur Hütte betrieb sie ein Textilunternehmen und führte eventuell auch das Spitzenklöppeln im Erzgebirge ein (letzteres ist allerdings nicht gesichert).
Vom Marktplatz führt die steil ansteigende Große Kirchstraße (in der ich damals einen Schwibbogen gekauft und anschließend ins Saarland exportiert habe) hinauf zur St. Annenkirche, einer gotischen Hallenkirche mit 78 Meter hohem Turm.
Die Kirche ist so groß, daß man sie nicht vernünftig vollständig aufs Bild bekommt.
Direkt nebenan ist das Erzgebirgsmuseum.
Noch ein Fassadendetail aus der Annaberger Innenstadt:
Als Rechenmeister arbeitete hier in Annaberg ab 1522 ein gewisser Adam Ries, der heute als Vater der modernen Mathematik gilt und unter anderem die arabischen Zahlen salonfähig machte. Ihm haben wir es also zu verdanken, daß wir in der Schule nicht mit römischen Zahlzeichen schriftlich dividieren mußten, was sicher kein Spaß gewesen wäre. Der Reisehase bedankt sich denn auch artig.