Mitten im Juragebirge und im Kanton Neuchâtel gelegen, ist La Chaux-de-Fonds heute das Zentrum der Schweizer Uhrenindustrie. Außerdem ist die Stadt seit einigen Jahren UNESCO-Weltkulturerbe.
Das liegt auch an der besonderen Stadtanlage: Die Stadt bildet ein langgestrecktes Rechteck am Berghang, mit langen schnurgeraden Straßen und ebenso geraden Querstraßen, die die Berghänge hinauf verlaufen. Nach einem großen Stadtbrand 1794 wurde das gesamte Straßennetz neu gestaltet.
Das gibt es in genau dieser Form eigentlich nirgendwo sonst (auch wenn es natürlich viele andere Planstädte mit Schachbrettmuster gibt) und hat dann wohl auch die UNESCO bewogen, die Stadt auf ihre Welterbeliste zu nehmen.
Eine sehr guten Überblick hat man vom Espacité-Turm, einem modernen Büroturm mitten im Stadtzentrum, in dem im 14. Stock eine Aussichtsplattform eingerichtet ist, zu der man kostenlos hinauffahren kann.
Von dort sieht man schön, wie die Stadt angelegt ist, mit ihren langen schnurgeraden Straßen und den gestaffelt am Hang stehenden Häuserreihen.
Eine der wenigen Abweichungen vom strengen Plan ist die Verzweigung der Avenue Léopold-Robert an der Grande Fontaine. Auch das hat man vom Espacité-Turm schön im Blick.
Die vierspurige Avenue Léopold-Robert mit ihren extravaganten Straßenlaternen ist der Haupt-Boulevard der Stadt.
Das kleine historische Zentrum existiert auch noch; es liegt um die Kirche…
…und das Rathaus, in dem 1848 die Republik Neuchâtel ausgerufen wurde.
Ansonsten ist das Stadtbild aber eine ziemlich wilde Mischung aller Stilepochen vom Klassizismus über die Belle Époque und die klassische Moderne bis zur Gegenwart. Und erstaunlicherweise funktioniert das recht gut, denn ich finde die Stadt sehr schön und in ihrer Einmaligkeit unbedingt sehenswert.
Ob es jetzt Zufall ist, daß in einer Stadt mit solcher Architektur einer der wichtigsten Architekten des 20. Jahrhunderts zur Welt kam, ist Spekulation. Aber in diesem Haus wurde Charles-Édouard Jeanneret-Gris geboren, bekannt als Le Corbusier.
Er hat auch Häuser in La Chaux-de-Fonds (und eines in Le Locle) entworfen, aber die liegen etwas außerhalb, und das will ich meinen noch immer unter den Folgen des 1000er Stägli leidenden Fußgelenken nicht zumuten. Auf gut 25.000 Schritte komme ich auch so schon.
Einem anderen Sohn der Stadt hat man dieses etwas rätselhafte Denkmal gesetzt: Louis Chevrolet wanderte in die USA aus und gründete in Detroit eine Automobilfirma, die seinen Namen erhielt. Vielleicht kann man das aus dieser Skulptur herauslesen. Ich weiß es nicht.
Und auch das Fußballstadion der Stadt ist inzwischen als sehenswert ausgewiesen: Das Stadion im Parc des Sports wurde 1963 errichtet. Damals gehörte der FC Chaux-de-Fonds als mehrfacher Pokalsieger zu den erfolgreichsten Vereinen der Schweiz.
Aber eigentlich dreht sich in dieser Stadt alles um die Uhren. Und für dieses Thema spendiere ich einen eigenen Beitrag.