Traunreut ist eine sehr junge Stadt: Sie entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg.
Da wurden in Bayern fünf neue Städte gegründet, die Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten und dem Sudetenland aufnehmen sollten. Neben Traunreut waren das in Bayern Geretsried, Waldkraiburg, Neutraubling und Neugablonz. Ob man – wie im Falle Traunreuts – als Standort für eine neue Stadt allerdings wirklich das Gelände einer Heeresmunitionsanstalt auswählen mußte? Das machte den Start schwierig, denn die Wehrmacht hatte hier Giftgasgranaten herstellen lassen, und die Böden mußten zunächst mühsam entgiftet werden. Traunreut wuchs dennoch zu einer Stadt von ansehnlicher Größe heran und hat heute gut 20.000 Einwohner.
Die Stadt ist auf planmäßigem Grundriß errichtet. Um die Innenstadt verläuft als Hauptverkehrsader fast kreisrund der Traunring. In der Stadtmitte liegt der Hauptplatz mit den beiden Kirchen und dem Rathaus.
Dem Knaur Kulturführer ist Traunreut keine Erwähnung wert; der zählt aber auch seitenlang nur barocke Pfarrkirchen auf. Und die fehlen hier natürlich. Aber die moderne Stadt wirkt hell und geräumig, mit großzügig angelegten Wohnvierteln, breiten Straßenzügen und viel Grün. Mir gefiel’s ganz gut.
Ein Kommentar zu „Traunreut“