Die Bustour geht vom Giant’s Causeway immer entlang der Küste nach Osten und Süden bis zurück nach Belfast. Die komplette Region, durch die die Strecke führt, gehört zum County Antrim, einer der sechs verlorenen Counties Irlands.
Nachteil der Bustour: Da ich ja für Photos auf die planmäßigen Halte des Busses angewiesen bin, kann ich einige Orte und Landschaften, durch die wir kommen, hier nicht zeigen, weil ich keine Bilder gemacht habe (durchs Busfenster wird das nix Richtiges). Es würde sich auf jeden Fall lohnen, nochmal hierherzukommen, denn Orte wie Cushendun oder Ballycastle machen schon beim Durchfahren einen ausgesprochen hübschen Eindruck.
Vorteil der Bustour: Unser Guide Shaun erklärt alles, was am Straßenrand herumsteht oder -liegt und noch viel mehr mit einer derart immensen Fülle an Details und Geschichten, daß die insgesamt neun Stunden lange Tour keine Sekunde langweilig wird.
Wir halten kurz für einen Photo-Stop an Dunluce Castle, einer Burgruine auf einer Klippe über dem Meer.
Es ist wohl einer der Drehorte der “Game of Thrones”-Serie, die hier in Nordirland gefilmt wird. Zu den Drehorten gibt es spezielle Touren, weil die ganzen Fans inzwischen in Scharen kommen. Ich kann da aber nicht mit Informationen dienen; mehr als den Titel kenne ich von der Serie nicht (kein Interesse).
Ein weiterer Haltepunkt ist Carnlough, wo die Vorfahren von Winston Churchill ein Hotel besaßen, das dieser 1921 erbte (und bald verkaufte). Das Londonderry Inn gibt es heute noch. Der Ort ist fast ausschließlich aus weißen Kalksteinen errichtet, die in den Steinbrüchen der Umgebung abgebaut wurden. Es gibt einen kleinen Hafen. Und darüber weht die irische Fahne. Gefällt mir.
Gegen Abend, auf dem Rückweg nach Belfast, gibt es noch einen letzten Halt in Carrickfergus. Da hat allerdings schon starker Regen eingesetzt, so daß ich die Besichtigung auch im Interesse der technischen Geräte recht kurz halte. Und der Hase möchte sich da auch nicht mehr für ein Photo hinsetzen.
In Carrickfergus steht Irlands größte Festungsanlage. Carrickfergus Castle entstand im 12. Jahrhundert als normannische Burg, die später immer wieder ausgebaut und erweitert wurde. 1690 landete hier Wilhelm von Oranien, der den abgesetzten (katholischen) englischen König James II. (Jakob II.) bekämpfte. Daß Wilhelm kurz darauf in der Schlacht am Fluß Boyne die katholischen Heere besiegen konnte, nimmt der protestantische Oranier-Orden in Nordirland noch immer zum Anlaß, jährlich am 12. Juli Paraden durchzuführen. Da man aber nicht nur feiern, sondern auch provozieren möchte, sollen diese Paraden meist auch durch katholische Viertel führen, weshalb sie immer wieder und immer noch Anlaß zu Unruhen und Ausschreitungen geben.