Konz und das untere Saartal

Bei Konz mündet die Saar nach 245 Kilometern in die Mosel. Die letzten Meter sind eher unspektakulär und verlaufen unter einer Straßenbrücke.

Auch der Rest von Konz ist nicht gerade von überragender Schönheit. Immerhin ist der Marktplatz mit dem Rathaus und einer großen Brunnenanlage recht ansehnlich gestaltet, bietet aber vor allem Fußfetischisten etwas fürs Auge.

Dabei ist Konz schon 1700 Jahre alt: Etwa um 300 n.Chr. erbauten die Römer hier unweit von Trier eine Kaiservilla und nannten sie Contionacum. Kaiser Valentinian I. regierte zeitweise von hier. Von der Palastanlage haben sich aber nur spärliche Reste erhalten.

Über dem Areal wurde 1959 die von Hermann Baur entworfene neue Pfarrkirche errichtet und dabei ein Großteil der römischen Mauerreste zerstört.

Südlich von Konz ist das Saartal ein Weinanbaugebiet, das heute offiziell zum Gebiet Mosel gehört, weil der traditionelle Name Mosel-Saar-Ruwer angeblich zu sperrig fürs Marketing war. Es sind aber trotzdem Saarweine, die hier in Wiltingen, Kanzem oder Ayl angebaut werden, keine Moselweine. Und es sind richtig gute Weine.

In Wiltingen, einem dieser Winzerdörfer an der Saar, hatten meine Eltern einen Winzer aufgetrieben, der hervorragende Weißweine produzierte. Das wäre jetzt eine absolute Hasenblog-Empfehlung, aber leider hat sich der Winzer vor ein paar Jahren zur Ruhe gesetzt.

Impressionen aus Wiltingen:

Igel

Jetzt wird’s nicht stachelig, sondern römisch.

Igel liegt am linken Moselufer gegenüber von Konz und am Stadtrand von Trier. 

Von der kleinen gotischen Pfarrkirche St. Dionysius oberhalb eines hübschen Terrassengartens blickt man auf Igel und das Moseltal. Im Hintergrund links liegt Konz, wo die Saar in die Mosel mündet.

Noch immer finde ich es schade, daß die Gemeinde Igel keine Partnerschaft mit dem französischen Ort Hérisson unterhält. 

Der Ortsname Igel leitet sich aber (natürlich) nicht vom Tier ab, sondern kommt aus dem Lateinischen und bezieht sich auf die Igeler Säule: Ursprung ist entweder Aquila (Adler), der die Spitze des Monuments bildet, oder Agullia (Obelisk), ein Wort, das im Französischen als aiguille (Nadel) weiterlebt.

Mitten im Ort steht die namensgebende Säule, ein UNESCO-Kulturerbe, das eigentlich gar keine Säule ist, sondern ein Grabmonument. Es stammt aus der Zeit um 250 und erinnert an die Familie Secundinius, wohlhabende Bürger und Tuchhändler im nahen Augusta Treverorum.

Es ist das größte römische Grabmonument nördlich der Alpen, das noch an seinem Originalstandort steht. Per Photo kaum abzubilden, weil zu klein und zu weit oben; daher hier von einer Reproduktion: Auf einem der Friese findet sich auch ein Hase (2.v.r.).

Beeindruckt: Reisehase in Igel:

Kyll

Hiermit ist das Reisejahr 2017 eröffnet. Die Anfahrt führt durch die Eifel, die hier im Tal der Kyll gerade nicht sehr winterlich ist. Kyllburg (oben), Malburg (unten).

In Prüm steht die Reichsabtei, in der Kaiser Lothar I. (nicht Lothar M.), Enkel Karls des Großen, das Reich auf seine Söhne aufteilte. Ludwig erhielt Italien, Karl die Provence und Burgund. Das Gebiet, das sein Sohn Lothar II. erhielt, wurde Lotharingien genannt- das heutige Lothringen, la Lorraine.