An der Küste Dithmarschens liegt Büsum mit einem sehr schönen Fischerhafen.
Hier kann man den Fischern direkt vom Boot die fangfrischen Krabben abkaufen.
An Gebäuden interessant sind das Rathaus und der momentan von einer Baustelle umzingelte Leuchtturm.
Büsum hat, genau wie Schleswig, ein einzelnes Hochhaus, das höchste Gebäude an der deutschen Nordseeküste: 85 Meter hoch, 22 Etagen, wie der Wikingturm in Schleswig wenig geliebt und heftig umstritten (bzw. eigentlich kaum umstritten, da man sich in der Ablehnung weitgehend einig ist).
Büsum ist auch – und jetzt im Sommer vor allem – Seebad. Am (kostenpflichtigen) Strand, auf der Seepromenade und in den Straßen der geschäftigen Innenstadt mit ihren Andenkenläden ist viel los.
So nett die Stadt auch ist, bei dem Gedanken, hier zwei Wochen Sommerurlaub zu verbringen, setzt bei mir sofort der Fluchtreflex ein.
Die Flucht führt mich dann direkt nach Mannheim. Der Ort besteht zwar nur aus geschätzten acht Häusern, ist aber jedenfalls hübscher als der kurpfälzische Namensvetter. Mit diesem Fund mache ich einen Leser glücklich, der den Ort zunehmend verzweifelt zu lokalisieren versucht hat. Nicht verzagen, Reisehase fragen.
Überhaupt bedient die Region meine Vorliebe für kuriose Ortsnamen.
Schleswig-Holstein ist in dieser Rubrik ohnehin gut vertreten, besonders aber Dithmarschen: Ich komme auch durch Oha, Witzwort und Kotzenbüll.
Weniger lustig: Rund um Wesselburen treffe ich erstmals während dieser Tour auf das, was ich schon länger befürchtet hatte: Den Windrad-Wahn in voller Pracht. Der Ort ist buchstäblich von hunderten dieser Dinger umzingelt.
Immerhin gibt es offenbar einen gewissen Widerstand.
Im Speicherkoog in der Meldorfer Bucht treffen Gut und Böse direkt aufeinander. Vorne Vogelschutzgebiet, hinten Vogelschreddergebiet. Nun ja.
Der Speicherkoog selbst ist ein teils landwirtschaftlich genutzes, teils als Naturschutzgebiet ausgewiesenes Gebiet. Er wurde erst 1979 komplett eingedeicht, ist also noch recht junges Festland.
Wesselburen besitzt eine schöne Kirche…
…und ist Geburtsort des Dichters Friedrich Hebbel, den ich immer mit Johann Peter Hebel verwechsle. Letzterer stammt aus Basel, ersterer, der aus Dithmarschen, schrieb historische Dramen wie “Judith” oder “Agnes Bernauer”. Sein Wohnhaus ist Museum.
Fazit: Sehr nette Gegend. Flache Landschaft mit zu vielen Windrädern, aber dafür einigen hübschen Städtchen.