Von Leuk nach Sierre ist es nicht allzu weit, aber man wechselt auf der Fahrt zwischen den beiden Orten vom deutschsprachigen Oberwallis ins französischsprachige Mittelwallis. Sierre hat zwar eine recht große deutschsprachige Minderheit und daher auch einen deutschen Namen (Siders), aber die Stadt ist offiziell französischsprachig.

Diese Sprachgrenze verläuft etwas eigenartig, nämlich einfach so quer durchs Rhônetal, ohne sich an einer geographisch sichtbaren Linie zu orientieren. Sonst wäre ja eher ein Gebirgskamm als Trenner zu erwarten. Den gibt’s hier aber nicht. Dafür aber Weinberge, in denen man die zahlreichen Sonnenstunden im Wallis ausnutzt. Diese hier liegen beim kleinen Kloster Géronde am Stadtrand von Sierre. Im Hintergrund geht’s hoch in den Wintersport-Ort Crans-Montana.

Sierre liegt also recht schön auf einer Terrasse am nördlichen Rhône-Ufer, aber die Stadt selbst hat mir ehrlich gesagt nicht so richtig gut gefallen. Das passiert also sogar in der Schweiz ab und zu. Das eigentliche Zentrum ist klein und von größeren modernen Wohngebieten umgeben. Es gibt aber natürlich trotzdem ein paar Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel die Pfarrkirche Sainte-Catherine.

Oder die prächtige Maison de Courten mit einem Rilke-Museum.

Direkt unterhalb der Altstadt verläuft die Bahnstrecke Sion-Brig. Auf der anderen Seite der Gleise blickt man in die verspiegelte Fassade der Fachhochschule.
