Das 2926m hohe Eggishorn ist ein Gipfel auf der Nordseite des Rhônetals, direkt oberhalb von Fiesch.

Von Fiesch kommt man zwar nicht unbedingt preiswert, aber sehr bequem nach oben: Mit der Gondelbahn. Die Talstation liegt auf 1062m, die Bergstation auf 2866m, wobei man an der Fiescheralp nochmal umsteigen muß. Bequem ist vor allem, per Zug anzureisen: Der Bahnhof Fiesch liegt direkt im Erdgeschoß, und für die Bergbahn muß man nur eine Etage nach oben. Und so fährt der Reisehase erstmal von Brig nach Fiesch und wechselt dort in die Seilbahn.

Nach den Erfahrungen am Medvědín bin ich ja, was Seilbahnen angeht, etwas zurückhaltend, weil mir dieser Horrortrip immer noch Alpträume bereitet (wortwörtlich). Aber hier sind es ja geschlossene Gondeln, und damit habe ich dann deutlich weniger Probleme als mit einem offenen Sessellift, deren Bügel sich nicht schließt. Also: Auf geht’s.


Im ersten Abschnitt sind es kleinere Gondeln mit zehn Sitzplätzen, im zweiten Teil dann größere Gondeln für etwa 30-40 Leute.

An der Mittelstation, auf der Fiescheralp, hat man schon eine gute Sicht hinunter ins Rhônetal.

Hier ist auf etwa 2200m Höhe eine kleine Siedlung aus Hotels, Ferienwohnungen und Chalets entstanden.

Nach dem zweiten Abschnitt (auf dem die Gondeln im 30-Minuten-Takt fahren) hat man eine Höhe von 2866m erreicht, und wenn ich mich nicht irre, ist das für den Reisehasen ein neuer Höhenrekord, denn bisher waren das Parpaner Rothorn (2861m) und der Cime de la Bonette (2862m) die höchstgelegenen Stellen. Die Marke von 3000m über dem Meer habe ich jedenfalls noch nie überschritten. Von der Bergstation wäre es nur noch ein kurzer Weg bis zum Gipfel des Eggishorns, wo ich mit 2926m den Höhenrekord noch etwas ausbauen könnte. Der schmale Weg verläuft aber am Berghang und über einen Grat, und irgendwie traue ich mir das nicht zu.

Das Eggishorn ist auch kein richtig stabiler Berg, sondern eher eine Art großer Geröllhalde, die aus größeren und kleineren Steinen besteht. Viel Material also, wenn man auf dem Weg zur Steinigung ist und nicht beim Händler zwei spitze Steine, zwei flache Steine und ein Paket Kies kaufen möchte wie Brian und seine Mutter… sein Vater. Weibsvolk ist ja nicht anwesend bei der Steinigung. Äh, kurze Abschweifung, pardon. Um die Bergstation ist ein kleiner Rundweg angelegt, der zu verschiedenen Aussichtspunkten führt.

Man sieht zum Beispiel in Richtung Finsteraarhorn und auf den Fieschergletscher.

Und in der anderen Richtung (nach Südwesten) schaut das Matterhorn heraus, heute mal ohne Wolke um den Gipfel.

Ebenfalls freie Sicht gibt’s auf den Dom oberhalb von Saas-Fee.

Hier nochmal ein Blick in Richtung Westen mit größeren Blickwinkel und mit einem Vorberg des Eggishorns im Vordergrund. Im Hintergrund der Dom, das Matterhorn, das Weißhorn und (rechts hinter den Bergen im Mittelgrund) der Mont Blanc.

Aber das eigentliche Objekt der Begierde hier oben am Eggishorn ist etwas anderes: Man hat von hier eine hervorragende Sicht auf den Aletschgletscher. Und der bekommt jetzt seinen eigenen Beitrag.
