Brig und Naters

Brig liegt an einer verkehrstechnisch sehr wichtigen Stelle, nämlich dort, wo der Simplon aus dem Rhônetal abzweigt und hinüber nach Italien (Piemont) führt. Die Lage an diesem wichtigen Kreuzungspunkt macht Brig, das mit den umliegenden Siedlungen wie Glis oder Naters zu einem größeren Ballungsraum zusammengewachsen ist, zum Zentrum des Oberwallis.

Die Bedeutung von Brig war schon im Mittelalter hoch, wuchs aber noch mit dem Bau des Simplontunnels und der Lötschberg-Strecke. Nun war der Bahnhof Brig ein wichtiger Punkt im Netz der BLS (Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn), und das ist er bis heute geblieben. Später kamen ja auch noch die Strecken nach Zermatt und über den Furka hinzu, also der Glacier-Express. Der Bahnhof liegt nördlich der Innenstadt nahe der Rhône auf einem Gelände, das erst für den Bahnhof erschlossen wurde und für das die Rhône im Bereich von Brig in ein kanalisiertes Bett gezwungen wurde.

Das eigentliche Stadtzentrum liegt etwas südlich und etwas höher; im Mittelalter hielten die Siedlungen im Wallis noch einen gehörigen Respektsabstand zur ungezähmten und wegen ihrer häufigen Überflutungen auch gefürchteten Rhône.

Mittelpunkt der Stadt ist das Stockalper-Schloß, das aber gleich einen eigenen Beitrag erhält. Ebenfalls in der Altstadt steht die moderne Herz-Jesu-Kirche von 1970.

Und King X ist ein eigenes Denkmal gewidmet. Wer immer es sein soll. Vermutlich der König derjenigen, die einen Trichter als Kopfbedeckung tragen. Der Reisehase hat ja auch einen Trichter in der Küche, aber der paßt ihm nicht, weil zu groß (also der Trichter). Außerdem: Wohin mit den Hasenohren? Und sowieso: Warum?

Direkt gegenüber von Brig liegt auf der anderen Seite der Rhône Naters. Auch hier ist der alte Ortskern ein Stück vom Flußufer entfernt.

Es gibt einige typische alte Häuser…

…und neben der Kirche ein Beinhaus mit einer Schädelwand, eine aus heutiger Sicht etwas makabre Installation.

Naters ist dank größerer Wohngebiete auf über 10.000 Einwohner angewachsen. Neben dem kleinen alten Ortskern ist ein großes modernes Viertel entstanden, mit der Furkastraße als geschäftiger Hauptstraße. Naters hat sich dafür in Richtung Rhône, also in Richtung Brig (und vor allem dessen Bahnhof) ausgebreitet. Architektonisch sind das nun keine Highlights, aber man kann auch hier außergewöhnliche Entdeckungen machen, nämlich an dieser Ecke:

Das Restaurant Walliser Kanne ist so ein Restaurant, bei dem man sofort merkt: Hier kennt man sich; es sind viele Stammgäste da, die ihr Getränk auch ohne Bestellung erhalten. Die Speisekarte ist gut, aktuell sind Wild-Wochen, und Rehpfeffer oder Wildschwein-Entrecote klingen nicht nur super, sondern schmecken auch hervorragend.

Der Reisehase wird daher auf der Stelle zum wenigstens gefühlten Stammgast – und wird beim zweiten Besuch schon wiedererkannt und bekommt beim dritten Besuch sein Getränk auch ohne Bestellung. Plus Verabschiedung per Handschlag. Wie schön ist das. Und ja, ich komme wieder. Kann bloß etwas dauern; Naters ist ja leider nicht gerade um die Ecke.

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