Locarno

Von Ascona ist es nur ein kurzer Spaziergang bis nach Locarno.

Man überquert dabei die Maggia, die hier in den Lago Maggiore mündet bzw. eigentlich in den Ticino (Tessin), der durch den See fließt und viel weiter südlich, bei Pavia, in den Po mündet.

Der Lago Maggiore gehört zu etwa einem Fünftel zur Schweiz und zu vier Fünfteln zu Italien. Auf Schweizer Seite des langgestreckten, schmalen Sees liegen neben Locarno auch andere Urlaubsorte wie Ascona, Brissago oder Muralto.

Dank des milden Klimas und der Lage am Nordufer des Lago Maggiore ist Locarno ein beliebter Urlaubsort, der innerhalb der Schweiz zu den Orten mit den höchsten Durchschnittstemperaturen zählt. An der Uferpromenade kann man unter Palmen flanieren, und im Umland wird sogar Reis angebaut. Und auch dieser Septembertag ist ein richtig schöner Sommertag.

Locarno hat aber auch einiges an Geschichte zu bieten. Im ältesten Teil der Stadt steht das Castello Visconteo, das die Mailänder Familie Visconti eine zeitlang in Besitz hatte.

Nebenan liegt die Altstadt, deren Zentrum die langgestreckte Piazza Grande ist.

Außerdem gibt es natürlich viele Gebäude aus der Zeit der Belle Époque.

Locarno ist uns bestimmt im Geschichtsunterricht begegnet (also mir zumindest; die Weimarer Republik war eines der Hauptthemen im Geschichte-Leistungskurs). Vor genau hundert Jahren, im Oktober 1925, verhandelten in Locarno Deutschland, Frankreich und Belgien. Außenminister Stresemann konnte mit den Verträgen von Locarno erreichen, daß Deutschland international nicht mehr isoliert war und ein Jahr später in den Völkerbund aufgenommen wurde. Zusammen mit dem französischen Außenminister Aristide Briant erhielt Stresemann dafür 1926 den Friedensnobelpreis.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert