Gifhorn

Nach dem Tag in Bischofshol hänge ich noch zwei Tage in der Lüneburger Heide an, weil mir hier noch ein paar Orte von der Liste für das Reisehasen-Album zur Lüneburger Heide fehlen. Unter anderem Gifhorn.

Das gehört zwar nicht zur “klassischen” Lüneburger Heide, liegt aber irgendwie schon noch an deren Rand, so ein bißchen abseits der (heutigen) Haupt-Verkehrsachsen nördlich von Braunschweig und westlich von Wolfsburg. Im Mittelalter lag Gifhorn an der Salzstraße und markierte einen wichtigen Aller-Übergang. Heute verlaufen die Autobahnen und ICE-Trassen woanders, zum Beispiel durch Wolfsburg. ICEs halten in Gifhorn nicht, aber das machen sie ja in Wolfsburg auch nicht immer. 😉

Auf dem Weg von Hannover nach Gifhorn gibt es ein paar Fundstücke für Liebhaber kurioser Ortsnamen, wobei vor allem die Endung -tze sehr beliebt ist: Otze, Uetze, Krätze. Klingt wie ein Song von Helge Schneider, sind aber drei Orte, die es da tatsächlich gibt. Ja, auch Krätze, ich denke mir das nicht aus. Will man da wohnen? Wer kurz hinter Krätze und kurz vor Uetze links abbiegt, kommt übrigens nach Bröckel.

Aber es geht ja um Gifhorn. Eine mittelgroße Stadt (gut 40.000 Einwohner) mit allerdings nicht unbedingt riesigem Stadtzentrum, durch das der Steinweg in einem großen Bogen verläuft. Das Stadtbild ist hier etwas uneinheitlich: Es gibt einzelne sehr schöne Fachwerkhäuser wie das Alte Rathaus von 1562 (im Startbild) oder das Kavaliershaus hier in der Bildmitte, dazwischen aber auch etwas beliebige Gebäude.

Ebenfalls am Steinweg steht das Rathaus von 1912, das sich laut Inschrift als “Haus des Handwerks” tarnt, weil es in seiner Funktion als Rathaus inzwischen von einem 1984 eröffneten Bau abgelöst wurde.

Gifhorn ist eine Stadt am Wasser: Die Ise mündet hier in die Aller. Am Flußufer der Ise, die sich hier zum Mühlensee und zum Schloßsee verbreitert, liegt das Mühlenmuseum, in dem einige Windmühlen aufgestellt sind.

In der Nähe steht das Wasserschloß Gifhorn, ein hübscher Bau im Stil der Weserrenaissance, die sich offensichtlich bis hierher verbreitet hat, obwohl die Weser nun wirklich ein gutes Stück weg ist.

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