Von Glogau aus etwa 20km oder-abwärts liegt Beuthen als nächste Stadt am Flußufer. Zur Unterscheidung vom deutlich größeren oberschlesischen Beuthen (Bytom) heißt die Stadt Bytom Odrzański bzw. Beuthen an der Oder.
Der fast quadratische Ring ist sehr sehenswert. Hier steht das Rathaus mal am Rand statt in der Platzmitte.
Ansonsten gibt es Grünflächen, Sitzgelegenheiten und ein Denkmal für einen gestiefelten Kater. Es ist aber nicht der Grimm’sche Gestiefelte Kater, die das Motiv aus Frankreich übernommen hatten, sondern eine lokale Erzählung: Demnach werden in Beuthen Betrunkene von schwarzen Katzen sicher nach Hause gebracht. Da säuft es sich doch gleich viel entspannter. Ich stelle mir kurz vor, das wäre keine Katze, sondern ein Hase. Vermutlich würde ich mir schnell eine Flasche Wodka reinziehen und warten, was passiert. Andererseits hätte der Kollege mich dann allerdings bis nach Neusalz fahren müssen, wo das Hotel ist.
Die Häuser am Beuthener Ring mußten gleich mehrfach wiederaufgebaut oder renoviert werden: Nach dem Krieg, nach einem Großbrand 1967 und nach dem großen Oderhochwasser von 1997.
Bei einem Sauwetter wie heute ist auf dem Platz natürlich tote Hose. Bei Sonne stelle ich mir das aber schön vor.
Am Ring steht das Haus zum Goldenen Löwen.
In einer der Nebenstraßen sieht man auch das Beuthener Stadtwappen: Es zeigt keine Katze, sondern einen Fisch und den schlesischen Adler (schwarz auf goldenem Grund mit einer Mondsichel auf der Brust).
Die Altstadt von Beuthen liegt auf einem Hochufer ein paar Meter oberhalb des Flusses. Das kann die nächsten Tage noch wichtig werden… Beim großen Oderhochwasser 1997 hat der Höhenunterschied allerdings nicht ausgereicht; da wurde die Altstadt überflutet. Hoffentlich wird das dieses Mal anders, auch wenn die Vorhersagen nicht gut sind. Viel Glück!
