Ballymacdermot ist der neuzeitliche Name für ein steinzeitliches Court Tomb, also ein Großsteingrab, das etwa um das Jahr 2700 v. Chr. angelegt wurde.
Die Megalithanlage ist recht gut erhalten, obwohl im Zweiten Weltkrieg ein amerikanischer Panzer aus Versehen gegen die Steine fuhr. Was auch immer der hier suchte. Die Wehrmacht dürfte er im Nordosten Irlands (glücklicherweise) ja nicht angetroffen haben.
Sehenswert ist aber nicht nur das Court Tomb, sondern auch die Aussicht, die man von hier hat. Sie reicht weit über die Landschaft des County Armagh, den es offiziell eigentlich nicht mehr gibt, weil die Briten vor Jahren mal eine Gebietsreform durchgeführt haben und dabei die alten sechs Grafschaften, die die Provinz Nordirland bilden, aufgelöst haben. Die sechs “lost counties”, wie man bei republikanisch gesinnten Menschen häufig sagt, sind aber immer noch präsent, unter anderem im Gaelic Football, wo sie als Teams an der Meisterschaft teilnehmen, die ja die gesamte Insel umfaßt.
In Richtung Süden und Südwesten blickt man auf die Landschaft des Slieve Gullion, für deren genauere Erforschung dieses Mal leider die Zeit fehlt. Aber wegen der ausgefallenen Mountains of Mourne will der Reisehase ja ohnehin wieder in die Gegend zurückkommen.