Mörbisch am See

“Es war im Sommer ’89, eine Flucht im Morgengrauen
Er war der Typ, der durch die Nacht schlich, und schnitt Löcher in den Zaun
An einer ungarischen Grenze im ersten Morgengrauen
Nur ein Bolzenschneider nötig für Löcher im Zaun”

Das singen Kettcar in dem Song “Sommer 89”, in dem erzählt wird, wie ein Hamburger Student nach Mörbisch am See fährt und dort in der Nacht den ungarischen Grenzzaun öffnet, um drei Familien aus der DDR die Flucht in den Westen zu ermöglichen. Die Hamburger Band Kettcar sollte man kennen, wenn man oben mitspielen möchte. Und diesen Song sowieso.

Weil der Text des Liedes so detailreich ist, kann man auf den Spuren von Kettcar durch Mörbisch, den Grenzort am Westufer des Neusiedler Sees, wandeln und findet die Pension Peterhof, in der der Student absteigt, ebenso wie die Ödenburger Straße, die er in der Dunkelheit in Richtung Grenze geht, und den anschließenden Feldweg.

Der führt zur Grenze (bzw. verläuft hier schon über die Grenze; links vom Weg ist Ungarn, der Weg selbst noch Österreich). Man kommt hier nur zu Fuß oder per Fahrrad von einem Land ins andere. Direkt an der Grenze steht ein altes Mithras-Heiligtum.

So kann man es sich direkt auf dem Grenzstein bequem machen.

Der Fluchthelfer aus dem Kettcar-Lied dürfte, als er die Ödenburger Straße entlangging, keinen Blick für die Landschaft gehabt haben. Der Reisehase hat: Man sieht die Weinberge des Ortes, die sich bis zur Uferzone des Sees hinziehen.

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