Hauptstadt des Kantons Waadt (Vaud), viertgrößte Stadt der Schweiz, 140.000 Einwohner, römische Gründung. So viel an Fakten schnell vorneweg.
Lausanne ist, wie schon erwähnt, Sitz des Internationalen Olympischen Komitees. Das IOC-Gelände ist leider etwas außerhalb, sonst wäre ich vielleicht mal vorbeigegangen und hätte erklärt, wo man, wenn man Anstand hat, Olympische Spiele veranstaltet (z.B. Athen, Rom, Tokio) und wo definitiv nicht (Peking, Sotschi).
Der Stadtrundgang beginnt weit oben in Sauvabelin. Weit oben, das heißt übrigens auch: Zu den gut 12 km Wegstrecke kommen gute 300 Höhenmeter, denn der Turm im Sauvebelin-Park (670m ü.NN) steht weit oberhalb des Seeufers (370m ü.NN). Und diese Höhendifferenz will, gerade innerstädtisch, erstmal bewältigt sein.
Die Innenstadt liegt nicht direkt am See, sondern etwa auf halber Höhe. Hier stehen einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt: Das Château Saint-Maire mit einem Denkmal für Major Davel, der als waadtländischer Held gilt, weil er schon 1723 versucht hatte, der Waadt die Eigenständigkeit zu erkämpfen und dafür von den Bernern enthauptet wurde.
Nicht weit unterhalb steht die große Kathedrale Notre-Dame, einer der bedeutendsten gotischen Kirchenbauten der Schweiz. Und vermutlich einer der größten, denn das schafft nicht mal mein Weitwinkelobjektiv, und ich muß bis zum Pont Bessières gehen.
Zwischen Schloß und Kathedrale liegt, mindestens genauso sehenswert, das Restaurant du Lapin Vert.
Fun fact: Bei Google Maps ist es als “Restaurant du Capin Dert” verzeichnet. Vermutlich, weil jemand (Mensch oder Maschine) mit den Fraktur-Buchstaben an der Fassade nicht klargekommen ist. Capin Dert!? Ich fasse es nicht.
In der Nähe gibt es auch eine kleine, enge Gasse. Mehr nicht? Nein, nicht nötig. Ich erinnere gerne nochmal an Ringelnatz.
Und einen Lapin Vert selbst? Gibt’s den denn auch? Klar doch. Am Restaurant!
Das Rathaus der Stadt steht an der Place de la Palud mit einem farbig bemalten Renaissance-Brunnen.
Hier am Rathaus haben an der Dachtraufe noch zwei Drachen überlebt, die der Heilige Georg offensichtlich nicht erwischt hat. Und dann auch noch ein Dragon Vert! Niedlich. (für Google Maps wär’s vermutlich ein Vragon Dert).
Noch ein paar Eindrücke aus der Innenstadt, ehe sich der Reisehase auf den (durchaus langen) Weg in Richtung See begibt:
Und nur mal nebenbei: Eine großstädtische Unterführung habe ich außerhalb von Singapur noch nicht in diesem Zustand gesehen. Kein Dreck auf dem Boden, keine Schmierereien an den Wänden. Beeindruckend.