Köstenberg und Feldkirchen

Zwischen dem Ossiacher See und dem Wörthersee liegt ein Höhenzug, der auch als Ossiacher Tauern bezeichnet wird, obwohl die Berge hier nicht unbedingt mit den Hohen Tauern mithalten können. Mittendrin liegt Köstenberg, ein mikroskopisch kleines Örtchen mit nur etwa 150 Einwohnern.

Gleich zwei namhafte Schriftsteller lebten hier, die beide ihre Werke in slowenischer Sprache verfaßten: Der 2012 verstorbene Andrej Kokot und Andrzej Schuster, genannt Drabosnjak, ein Bauer, der mit seinen Volksstücken zu den Pionieren der slowenischen Literatur zählt. Sein Haus ist heute Museum.

Kurz hinter Köstenberg ist dann Feldkirchen ausgeschildert. Ich folge dem Schild, obwohl mich das Navi einen anderen Weg leiten möchte. Die Straße führt durch die Ossiacher Tauern, ist landschaftlich sehr schön und kaum befahren. Aber sie entpuppt sich auch als ein schmaler Weg, der nur teilweise asphaltiert ist. Ich fahre sowas ja gerne; man darf sich halt nicht vor Schildern erschrecken, auf denen “Ende der Ausbaustrecke” steht. Das Navi akzeptiert diesen Weg auch, berechnet neu und zeigt dann mutig 100 km/h als erlaubte Geschwindigkeit an. Ich bin aber nicht Walter Röhrl und mache lieber etwas langsamer.

Und als die ersten Orte erreicht sind, kleiner noch als Köstenberg, kommt auch der Asphalt wieder. Feldkirchen, Bezirkshauptstadt und fünftgrößte Stadt Kärntens, liegt östlich vom Ossiacher See an der Glan, die hier in Kärnten weiblich ist (in der Pfalz ist es der Glan. Zum Glück ist die Mehrzahl der Flüsse aber weiblich, sonst wären die Genderfanatiker schon auf dem Kreuzzug).

Die Stadt besitzt ein hübsches Zentrum mit vielen Bürgerhäusern und einem Marktbrunnen vor dem Rathaus.

Der Bamberger Amthof, ein schloßartiger Bau, erinnert daran, daß die Stadt einst den fernen Bamberger Bischöfen gehörte. Heute ist hier unter anderem eine Musikschule. Bei offenem Fenster spielt jemand Trompete und steht noch ganz am Anfang der Karriere… Musiklehrer muß man bewundern.

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