Zwei große Kirchen prägen die Stadtansicht von Halberstadt: Der Dom und St. Martin.
Der Dom war Mittelpunkt eines schon im 9. Jahrhundert gegründeten Bistums. Damit sollten die Sachsen missioniert werden, die aber etwas dagegen hatten, weshalb sich die Aktion ein paar Jahrhunderte hinzog. Der heutige Dom stammt aus dem 13. Jahrhundert und aus der Zeit nach 1945.
In der Innenstadt des schwer zerstörten Halberstadt haben sich so gut wie keine Gebäude den Zweiten Weltkrieg überstanden. Was anschließend errichtet wurde, ist architektonisch kaum der Rede wert.
Dazwischen liegen auch im Zentrum weite Freiflächen. So bietet sich ein freier Blick auf die zweite große Kirche der Stadt, Sankt Martini, ebenfalls gotisch und ebenfalls nach schweren Zerstörungen ab 1945 wieder aufgebaut.
Immerhin stehen in der Altstadt (dem Viertel um den Dom) noch ein paar Fachwerkhäuser.
Auch hier gab es ein Zisterzienserkloster: Die Kirche von St. Burchardi steht noch und ist heute Ort eines ungewöhnlichen Kunstprojekts: Es wird das Stück “Organ2/ASLAP -As slow as possible” des Komponisten John Cage auf einer Orgel gespielt. So langsam wie möglich. De facto ginge es natürlich auch noch langsamer, aber die Aufführungszeit von 639 Jahren ist ja schon Weltrekord. Die Orgel wird natürlich mechanisch gespielt. Ich war vor etwa zehn Jahren schon mal hier, und seitdem hat sich der gespielte Ton erst zweimal geändert. Kommenden Februar steht der nächste Klangwechsel an. Falls also jemand am 05.02.22 noch nichts vorhat…