Wadgassen

Wadgassen war seit dem Mittelalter der Standort einer großen und einflußreichen Prämonstratenserabtei. Sie wurde im 18. Jahrhundert im Barockstil komplett neu errichtet und nur wenig später in der Französischen Revolution ebenso komplett zerstört. Erhalten haben sich nur die ehemaligen Wirtschaftsgebäude, deren Ausmaße einen gewissen Rückschluß auf die Bedeutung und die Größe der Abtei zulassen.

Das Gebäude beherbergt heute das Deutsche Zeitungsmuseum. Museumsbesuche muß der Reisehase aber bis auf weiteres (bis zur Aufhebung der Mundschutzpflicht) leider ausfallen lassen, daher nur ein Blick von außen. Der etwas schief sitzende Herr im Vordergrund ist übrigens Johannes Kirschweng, ein in Wadgassen geborener Schriftsteller, in dessen Werken die Abtei häufig vorkommt.

Von der eigentlichen Klosteranlage stehen nur noch wenige Reste wie diese Klostermauer.

Auf dem Abteigelände entstand nach der Französischen Revolution eine Kristallwarenfabrik, bei deren Gründung zwei im Ssarland (und darüber hinaus) bekannte Familien ihre Hände im Spiel hatten. Die Fabrikanten Villeroy und Boch hatten nämlich 1836 ihre Unternehmen fusioniert und 1843 ein erstes gemeinsames Werk gegründet: Die Cristallerie Wadgassen. Hier produzierte man bis 1986 Glaswaren. Nach der Einstellung der Produktion wurde auf dem Gelände ein kleines Factory Outlet Center eröffnet, in dem man unter anderem auch V&B-Waren kaufen kann.

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