Im 7. Jahrhundert errichteten slawische Stämme (genauer: die Obodriten. Jahaa, ich kenne Wörter…) auf der Halbinsel Wagrien eine Burganlage, die sie Starigrad nannten: Alte Burg. Aus dieser Bezeichnung ist der heutige Name Oldenburg entstanden.
Die slawische Burg wurde später zerstört; noch heute ist aber der beachtlich große und hohe Burgwall zu sehen, der eine ebene Fläche umschließt.
Zur Bekehrung der Slawen zum Christentum ließ Kaiser Otto I. im 10. Jahrhundert hier ein Bistum errichten; der bereits erwähnte Missionar Vicelin war hier – einige Slawenaufstände später – für fünf Jahre Bischof. Die heute evangelische Johanneskirche steht direkt an der slawischen Wallanlage und ist baulich dem Braunschweiger Dom nachempfunden; Heinrich der Löwe hatte hier in der Gegend auch seine Finger (bzw. Pranken) im Spiel.
Der sehr hübsche Innenraum hat eine schöne barocke Kanzel, einen Taufengel, der allerdings mangels Taufbecken etwas im Leeren herumschwebt…
…und eine Fürstenloge der hier in der Gegend beheimateten Familie von Reventlow.
Das kleine Städtchen hat außerdem ein nettes Zentrum mit viel Backstein; das ist mit Blick auf die Beiträge der letzten Tage nicht mehr die große Neuigkeit, aber ich kann mich daran nicht sattsehen.
Und wenn am Haus gegenüber eine HSV-Fahne weht, muß man dem als aufrechter Schalker natürlich etwas entgegensetzen und stellt einen Hausaltar ins Fenster.