Es gibt ja wahrlich genug Festungsstädte an der Atlantikküste. Aber dennoch ließ Napoleon 1804 für das Département Vendée eine neue Hauptstadt bauen, als Garnisonsstadt und mit zentralem riesigem Exerzierplatz. Wenn alle anderen dort eine Stadt gegründet hatten, wollte der Korse wohl auch.
Die Stadt erhielt den Namen Napoléon-sur-Yon. Ja, echt. Heute kennt man sowas höchstens noch von größenwahnsinnigen zentralasiatischen Diktatoren. Aber was Personenkult angeht, kann Napoleon da mithalten. Später hieß die Stadt dann Bourbon-Vendée und erhielt nach 1871 den etwas einfallslosen heutigen Namen.
Entstanden ist hier – wieder mal – eine Stadt im Schachbrettmuster. In der Mitte liegt der große Exerzierplatz für 20.000 Soldaten, heute die Place Napoléon mit einem Reiterstandbild des Stadtgründers. Der erst vor kurzem (und für sehr viel Geld) umgestaltete Platz besitzt nun viele Grünflächen und ist sehr hübsch geworden. In Wasserbassins stehen bewegliche Tierfiguren, deren Mechanik über Schalter und Hebel vom Rand der Bassins gesteuert werden kann, was Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Spaß bereitet.
Einen Hasen gibt’s leider nicht, aber immerhin ein paar Frösche, auch wenn die eher nicht so hübsch sind.
Ganz neu ist diese Fassadenmalerei (Sarah Bernhard??) am Gebäude der Ecolde de Musique et de Danse:
Am Stadtrand gibt es dann noch das hier: Der Chocolatier Gelencser hat hier neben der Fabrikation auch ein kleines Museum eingerichtet.
Photos darf man innen nicht machen. Hab ich natürlich doch, will ich aber hier nicht zeigen. Das alles ist wesentlich kleiner als Zotter in der Steiermark, aber dafür weitaus edler (und deutlich teurer).