Paradise. So nennen die Celtic-Fans ihr Stadion, und angesichts der fast religiösen Verehrung, die dieser Verein erfährt, scheint es nicht mal übertrieben.
1888 im Umfeld der katholischen Arbeiterschaft, im wesentlichen im Milieu irischer Auswanderer, gegründet, war Celtic stets mehr als nur ein Fußballverein und diente immer auch als Identifikationsobjekt in der Industriestadt Glasgow. Nach Irland weisen die Clubfarben Grün und Weiß, das Kleeblatt im Wappen und natürlich der Name. Im Stadion wehen irische Fahnen, und man singt Widerstandslieder wie “Fields of Athenry”.
Daher ist auch das “Old Firm”, das Duell mit dem Ortsrivalen Rangers, mehr als nur ein Derby. Politisch (Irisch-republikanisch gegen royalistisch) und religiös (katholisch gegen protestantisch) prallen hier Welten aufeinander und werden die gesellschaftspolitischen Konflikte der Insel auf und neben dem Platz ausgetragen.
Heute ist aber kein Old Firm, sondern ein normales Ligaspiel gegen Partick Thistle, das 1:1 endet, weil Celtic einen Elfmeter verschießt und Partick einen von zwei Torschüssen versenkt. Da die Gäste ansonsten durchgängig mit fünf bis acht Mann in der Abwehr stehen, ist das Ganze auch nur bedingt ansehnlich. Und Celtic steht ohnehin schon als Meister fest.
Bleibt also genügend Zeit, sich das Stadion anzuschauen und die Aussicht in Richtung Stadt zu genießen.
Résumé en français: Du foot. Pfff. ? Bien que le Celtic, c’est beaucoup plus que du foot seulement. ?