Im Jahr 698 kam der aus England stammende Missionar Willibrord in diese Gegend und gründete ein Kloster, aus dem sich im Mittelalter die bedeutende Reichsabtei Echternach entwickelte, berühmt für die hier entstandenen Buchmalereien und Codizes. Echternach ist damit die älteste Stadt Luxemburgs.
Willibrord missionierte zunächst bei den Friesen, die aber renitent blieben und um 750 Willibrords Nachfolger Bonifatius erschlugen… Das Grab des Heiligen Willibrord, der die Friesenmission unbeschadet überstand, befindet sich in einer Krypta unter der Klosterkirche.
Das Grab des Heiligen war schon im frühen Mittelalter Ziel einer bedeutenden Wallfahrt, aus der die berühmte Echternacher Springprozession entstand, die jedes Jahr an Pfingsten stattfindet.
“Drei Schritte vor und zwei zurück”… So, lernt man, funktioniert die Sache bei der Echternacher Springprozession. Das stimmt aber gar nicht; der korrekte Gang ist eher eine Art federndes Hüpfen im Dreieck (rechts vor, links vor, rechts, zurück).
Vermutlich entstand diese einmalige Prozession, die eher heiter bis lustig wirkt als ernst, im Mittelalter aus den gar nicht so heiteren Veitstänzen der Büßer, die damit Epidemien wie die Pest abwehren wollten.
Ziel der Wallfahrt war und ist die große Klosterkirche St. Willibrord.
Hübsch ist auch das kleine Zentrum der Stadt mit dem Marktplatz, an dem der gotische Dingstuhl steht, ein Gerichtsgebäude. Heute ist einiges los auf dem Platz, denn hier ist der Zielbereich des Muellerthal Ultratrail, ein Lauf-Event mit vier Strecken zwischen 15 und 112 Kilometern, letztere mit einem Höhenunterschied von 2800 Metern. Hui. Respekt.
Der Reisehase flaniert aber lieber entspannt durch Echternachs Straßen oder konzentriert sich an Tagen, an denen die Reiseroute durch Weinregionen führt, auf das Wesentliche:
Tchin. 🙂