Nach drei Tagen in Sumiswald geht die Fahrt nun weiter in Richtung Süden, aber nicht auf direktem Weg, sondern in einem großen Bogen, der südlich von Bern beginnt. Auf dem Weg liegt unter anderem Schwarzenburg.

Der Ort feiert in diesem Jahr seinen 1000. Geburtstag.

Dabei ist Schwarzenburg erst 2011 entstanden, jedenfalls als Gemeinde unter diesem Namen. Damals wurden die beiden Gemeinden Albligen und Wahlern zusammengeschlossen, zu denen auch ein kleines Dorf namens Schwarzenburg gehörte. Als Pate für den Gemeindenamen diente das Schloß, das hier 1573-75 errichtet worden war.

Hier residierten die Vögte, die die Herrschaft Schwarzenburg verwalteten und abwechselnd von Bern und Fribourg gestellt wurden. Schwarzenburg war bis 1798 eine gemeinsame Herrschaft der beiden Städte.

Der Ort liegt am nördlichen Fuß des Naturparks Gantrisch und an einer Straße, die von der Aare nach Fribourg führt.

Im Ort steht die im 15. Jahrhundert erbaute Frühmesskapelle, ein spätgotischer Bau mit absurd hohem Turm, bei dem die Erbauer wohl glaubten, die geringe Länge und Breite der Kapelle kompensieren zu müssen.

Schwarzenburg liegt direkt an der Kantonsgrenze; westlich schließt sich der Kanton Fribourg an. Die Grenze bildet der Fluß Sense.

Die Fahrt geht dann durch Plasselb und La Roche nach Gruyère und von dort durch das Pays d’Enhaut und an Château-d’Oex vorbei nach Saanen. Das sind von Plasselb Luftlinie nur etwa 25 Kilometer, aber weil dazwischen die Freiburger Voralpen mit dem Schafberg liegen, über die keine Paßstraße führt, ist die Straßenverbindung fast dreimal so lang. (Es gäbe noch den Jaunpaß, aber der verläuft in West-Ost-Richtung und bringt einem nichts, wenn man in Nord-Süd-Richtung möchte)