In der Uckermark ist der Reisehase während dieser Tour schon gewesen; Templin zum Beispiel liegt im Westen der Region. Jetzt taucht er, von Norden aus Vorpommern kommend, aber noch etwas tiefer ein.
Die Uckermark ist der nordöstliche Teil Brandenburgs. Heute kennt man die Gegend eigentlich nur, weil Angela Merkel hier wohnt. Die Uckermark ist ziemlich abgelegen, leidet unter Bevölkerungsschwund und fehlender Wirtschaftskraft. Was es im Überfluß gibt, sind weitflächige Windparks. Daß man trotzdem versucht, Touristen anzulocken, ist dann fast schon mutig… Mit ihren zahlreichen Seen hätte die Uckermark ja auch durchaus etwas zu bieten. Aber dort sind dann die Milliarden Stechmücken, die in den Uferzonen lauern und sich jetzt im späten Frühling in Wolken auf alles stürzen, was sich dem Wasser nähert. Trotzdem gibt es Touristen, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, hier auf dem Campingplatz am See im Zelt Urlaub zu machen. Weil man das eigentlich nur übersteht, wenn man die ganze Zeit in so einem Imkeranzug steckt. Was dann ja auch kein Urlaub mehr ist. Selbst nicht, wenn man Imker ist. Aber dennoch ist der Reisehase jetzt hier. Ohne Schutzanzug. Trotz der Windräder. Trotz der Stechmücken. Er hat allerdings auch Gründe. Unter anderem diesen hier:
Das Einstiegsbild oben ist nämlich ein Klosterphoto, auch wenn man ihm das nicht ansieht. Hier stand das Zisterzienserinnenkloster Seehausen. Bei archäologischen Untersuchungen auf einer Halbinsel im Oberuckersee sind Mauerreste entdeckt worden, so daß der genaue Standort bekannt ist. Im kleinen Dorf Seehausen steht noch eine Kirche, die mit dem Kloster nichts zu tun hat, als Fachwerkbau aber durchaus typisch für die Region ist.
Ganz in der Nähe kann man, wenn einem so eine Wiese am See nicht ausreicht, noch etwas mehr Kloster sehen: In Gramzow stehen die Ruinen eines Prämonstratenserklosters, das ausnahmsweise mal nicht in einem der zahllosen Kriege zerstört wurde, sondern 1714 bei einem Großbrand.
Auch die in der Nähe stehende Gramzower Kirche ist sehenswert, errichtet aus Feldsteinen im späten 13. Jahrhundert.
Ansonsten gibt es Fachwerkhäuser, auch dies in einer für die Region typischen Bauweise.
Der Ort hat außerdem ein Eisenbahnmuseum, das aber heute leider geschlossen ist (es ist Montag…). Es ist im alten Bahnhof des Ortes untergebracht, der an der Bahnstrecke von Schönermark nach Damme/Uckermark liegt, die, wie man sich ja schon denken kann, wenn man die Ortsnamen hört, längst stillgelegt ist.
Das Museum hat einige Lokomotiven vorzuweisen, auch Dampfloks, und konzentriert sich vor allem auf Klein- und Privatbahnen.