Das Ruppiner Land liegt im Norden Brandenburgs, etwa zwischen der Dosse im Westen und der Havel im Osten. Der Hauptort ist Neuruppin. Fontane, der Neuruppiner, widmet der Gegend den kompletten ersten Band (“Die Grafschaft Ruppin”) seiner “Wanderungen”. Es ist ein Land mit viel Wasser, in Form von Flüssen und Kanälen sowie unzähligen Seen, wie hier der Wutzsee bei Lindow (Mark).
Am Ufer des Sees steht die Ruine des Klosters Lindow (Zisterzienser, natürlich). Und um gleich nochmal den Herrn Fontane zu bemühen: Der hat das Kloster Lindow in seinem Roman “Der Stechlin” verewigt, nennt es dort aber nicht Lindow, sondern Kloster Wutz.
Es gibt, wie gesagt, viel Wasser in dieser Gegend, wie hier die Havel bei Mildenberg.
An vielen Stellen gibt es Häfen für die Freizeitboote, die die Flüsse und Seen der Gegend befahren (die Mecklenburgische Seenplatte mit der Müritz ist nicht allzu weit).
Zwischen Lindow und Gransee (das gleich einen eigenen Beitrag erhält) steht das prächtige Barockschloß Meseberg.
Schloß Meseberg ist heute das Gästehaus der Bundesregierung. Ab und zu tagt hier auch das Kabinett. Die Idee ist vielleicht, mal aus Berlin rauszukommen und Kontakt zum Landleben zu haben.
Naja, oder auch nicht. Das richtige Leben abseits der Großstadt lernt man bei einer Kabinettsklausur im Schloß bestimmt nicht kennen. Und Meseberg ist auch nicht typische Provinz. Ok, die Verkehrsanbindung mit den Öffentlichen ist mies, das schon. Aber darauf ist man ja nicht angewiesen. Meseberg ist jedoch schon deshalb untypisch, weil man am Horizont nirgendwo ein Windrad sieht.
Auch Fontane war auf Schloß Meseberg zu Gast. Emma von Gelbke, Schloßherrin auf Meseberg, erzählte ihm hier von Elisabeth von Plotho (geschiedene von Ardenne). Die Geschichte dreht sich um Ehebruch und einen im Duell getöteten Liebhaber. Den Stoff verarbeitete Fontane zu einem Roman: Effi Briest.
In Meseberg lohnt sich auch ein Blick auf die barocke Kirche mit einem hübschen neobarocken Turm.