Gnadenthal und Wettingen

Die Zisterzienserklöster der Region hatte ich zum größeren Teil bereits auf früheren Touren eingesammelt, und die letzten beiden Lücken in der Nordschweiz werden heute geschlossen. Von beiden Klöstern ist noch sehr viel erhalten; da liegen also nicht bloß ein paar Steine in einer Wiese rum. Gnadenthal zum Beispiel, am Reuss-Ufer bei Niederwil, bietet noch die alte Klosterkirche.

Das Kloster wurde erst 1761 aufgehoben, lebte dann nochmal auf und wurde 1876 endgültig geschlossen; seit 1894 ist hier ein Pflegeheim untergebracht. Ein Wappenstein erinnert noch an das Kloster; was auch immer die Buchstabenkombinationen bedeuten sollen. Vermutlich hat sich hier eine der Äbtissinnen verewigt (1726 war das eine Maria Bernharda Kündig; M und B tauchen zumindest auf).

Aber hier wird auch jemand fündig, der sich weniger für Zisterzienser und mehr für Shaun das Schaf interessiert.

Ein paar Kilometer nördlich liegt an der Limmat das Kloster Wettingen, ein 1227 als Tochter von Salem gegründetes Mönchskloster.

Es bestand bis 1841 und wurde dann vom Kanton Aargau geschlossen. Die Mönche zogen nach Bregenz-Mehrerau, wo die dortige Territorialabtei Wettingen-Mehrerau heute zu den wichtigsten Klöstern des Zisterzienserordens gehört.

Symbol des Klosters war eine Meerjungfrau:

Das klingt erstmal komisch, weil wir hier ja doch eher weit vom Meer weg sind. Aber das Kloster hieß Maris Stella (“Stern des Meeres”). Daher die Meerjungfrau, von der man in heutiger Zeit allerdings eher eine etwas andere Körperhaltung gewöhnt ist. An den Namen Stella Maris erinnert auch der Gasthof Sternen. Er besteht seit Gründung des Klosters, also seit 1227, und nennt sich daher selbstbewußt “ältester Gasthof der Schweiz”.

Und der folgende Ort hat zwar nichts mit den Zisterziensern zu tun und liegt nicht einmal im Kanton Aargau (sondern schon im Kanton Zürich), aber der Ortsname ist zu schön, um dran vorbeizufahren. Grüße aus Niederhasli.

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