Waldshut-Tiengen ist eine Doppelstadt, deren beide Stadtteile eigentlich gar nicht viel miteinander zu tun haben. Von Waldshut nach Tiengen sind es etwa acht Kilometer.

Waldshut war eine habsburgische Stadt, während Tiengen zur Landgrafschaft Klettgau gehörte und später in den Besitz der Fürsten zu Schwarzenberg kam. Zu einer gemeinsamen Stadt wurden sie erst 1975. Beide Orte haben in etwa gleich viele Einwohner; Waldshut wirkt aber etwas größer, weil es ein kompakteres Zentrum hat. Hier verläuft zwischen Oberem und Unterem Tor die fast 20 Meter breite Kaiserstraße.

Am Unteren Tor sieht man das österreichische rot-weiß-rote Wappen: Waldshut war eine der vier habsburgischen “Waldstädte” am Hochrhein (neben Rheinfelden, Säckingen und Laufenburg), mit denen die Habsburger ihr Territorium namens Vorderösterreich gegen die Eidgenossen zu sichern suchten.


Das Obere Tor bildet den östlichen Eingang zur Innenstadt.

Die Häuser entlang der Kaiserstraße haben meist noch ihre traditionellen Namen. Es gibt das Haus zum Wilden Mann, das Haus zum Meerfräulein, das Haus zum Rebstock… Nur das Haus zum Hasen suche ich vergeblich.

Tiengen liegt östlich von Waldshut am Unterlauf der Wutach, über die noch eine historische gedeckte Holzbrücke führt.


Schloß Tiengen diente den Fürsten zu Schwarzenberg als Sitz.

Die Hauswände in der Tiengener Altstadt sind sehr erzählfreudig.

So erfährt man, daß Bernhard von Clairvaux auch schon hier war und im Gasthof Hirschen weilte.

Anderswo faßt man sich deutlich kürzer; das Buchstabenrätsel dürfte irgendwas mit “zu Schwarzenberg” (= Z.S.) enthalten.

Noch etwas länger nachdenken muß man bei dem, was diese Hasen einem da präsentieren. Na?
