Auxerre ist aber nicht nur bei Sonnenschein schön, sondern zu jeder Tageszeit.
Auch und gerade am Abend, wenn die großen Kirchen angestrahlt werden (wie hier die Abtei Saint-Germain) und sich dann zusammen mit den Häuserzeilen am Ufer in der Yonne spiegeln.
Auch die Kathedrale wird beleuchtet.
Und der Uhrturm ebenfalls (heute in Blau). Die Tour de l’Horloge war ursprünglich ein Gefängnisturm und wurde 1483 zum Uhrturm umgebaut.
Am Samstagabend ist Lange Nacht der Museen. Da hat man die Chance, bei freiem Eintritt die karolingische Krypta der Abtei Saint-Germain zu besichtigen, die man im Rahmen einer sehr interessanten Führung präsentiert bekommt. Das lohnt sich, denn hier gibt es die ältesten Fresken Frankreichs.
Der Heilige Germanus (Saint-Germain-l’Auxerrois; ihm ist eine Kirche im Pariser Zentrum geweiht, direkt gegenüber dem Louvre) war im 5. Jahrhundert eine sehr wichtige Persönlichkeit. Unter anderem gilt er als Lehrer eines anderen bedeutenden Heiligen: Patrick von Irland.
Die alten Fresken stammen aus der Zeit um 850 und sind hochempfindlich, weshalb man sie natürlich nicht photographieren darf. Aber für den Blick auf den Sarkophag des Heiligen Germanus gibt’s während der Führung eine Photo-Freigabe (ohne Blitz selbstverständlich). Im Halbdunkel wird das Bild nicht gestochen scharf, aber für einen Eindruck, wie es in der Krypta aussieht, sollte es genügen.
Auch das zehnteilige Sterngewölbe, das es so – laut Führung – nur dreimal in Frankreich (unter anderem Flavigny-sur-Ozerain; da war der Reisehase schon – das war der Ort mit den Anis-Bonbons, falls sich jemand erinnert) und einmal in Deutschland gibt, darf man photographieren.
In der Abtei gibt es noch eine Sonderausstellung, und auch hier werfen die Olympischen Spiele in Paris schon ihre Schatten voraus: Präsentiert wird die Geschichte der olympischen Spiele, Antike und Neuzeit.
An einer Tafel sind neun französische Legenden der Olympischen Spiele präsentiert. Und wer gehört dazu? Laure natürlich! 😀 Anno 2008 (Olympia in Peking) bin ich nachts um drei aufgestanden, um den Finallauf über 400m Freistil zu schauen. Leider hat’s da nicht mehr für eine Medaille gereicht.
Einen Abend vorher darf die Stadt auch etwas feiern: AJ Auxerre hat schon vor zwei Wochen den Aufstieg in die Ligue 1 klargemacht und spielt am Freitagabend das letzte Saisonspiel zuhause gegen Concarneau. Ich hatte zwar vor dem Urlaub noch versucht, eine Eintrittskarte zu bekommen, aber das war natürlich ein hoffnungsloses Unterfangen angesichts der sich anbahnenden Meisterschafts- und Aufstiegsfeier. Die Kneipen und Restaurants in der Altstadt haben aber reagiert und große Bildschirme aufgestellt, und so können auch die ticket-losen Anhänger das Spiel verfolgen. Und ein Spiel habe ich im Stade Abbé-Deschamps natürlich auch schon gesehen.
AJA gewinnt 4:1, und danach geht’s ab.
Pyrotechnik können sie. Auch aus dem Fenster des fahrenden Autos hängend. Die Sache entgleitet aber ziemlich schnell, weshalb ich es vorziehe, mich recht früh vom Acker zu machen. An der Stätte des Triumphes, also am Stade Abbé-Deschamps, schaue ich natürlich auch vorbei, aber das nicht am Abend, sondern nachmittags.
Also kurz zusammengefaßt: