Universität des Saarlandes (3)

Nach dem allgemeinen Teil folgt nun der persönliche Teil (weshalb vermutlich nicht jeder alle Anspielungen verstehen wird, aber egal). Ich fange mal ganz allgemein an: Hier habe ich ganz schön viel Zeit verbracht…

Also, nicht unbedingt am oder gar im Wasserbassin, aber in den beiden Gebäuden. Links ist das BWL-Gebäude, rechts der Turm der Uni-Bibliothek. Hier nochmal aus anderer Perspektive:

Dort hatten zwei Freunde und ich gegen Studiumsende feste Sitz- und Arbeitsplätze im Uni-Lesesaal. Passenderweise direkt nebeneinander. Wir hatten dort einen kleinen Altar mit einem Votivbild aufgestellt: Die Patitz-Schwestern auf einem Photo von Peter Lindbergh. Es gab dann relativ schnell zwei Glaubensrichtungen und erbitterte Diskussionen zwischen den Tatjana-Anhängern und den Sophie-Verehrern. Patrick, Malte und ich könnten darüber vermutlich auch heute noch in den Infight gehen, falls nötig, haben aber trotzdem nicht nur darüber debattiert, sondern nebenbei auch noch unsere Diplomarbeiten geschrieben. Und das ja durchaus erfolgreich. 🙂

Direkt nebenan, wie oben schon erwähnt, steht das BWL-Gebäude, ein großes Carré, das wir BWLer uns mit seltsamen Menschen teilen mußten: Mit den Juristen nämlich, die auch hier in B4 waren (Grüße an Herrn N. in W.!). Es gab (oder gibt?) hier auch das Juristen-Café, eines der vielbesuchten Cafés auf dem Campus, neben dem Philosophencafé und dem Mensa-Café. Wir waren aber meistens im Ausländercafé auf dem zentralen Platz. Oder – nach dem Mittagessen – im Canossa, das im Mensa-Untergeschoß noch bis 2017 existierte. Ich habe dort den Schalker Sieg im UEFA-Pokal gefeiert. Es gab dort auch abends öfters mal Partys, und wir hatten das Glück, daß es die große Zeit des Britpop und Indie-Rock war. Different class, definitely maybe. 🙂

Das BWL-Gebäude B4 war offen, aber sonntags ist hier natürlich nichts los, und der Reisehase hatte das Foyer fast für sich allein. In der Bildmitte rechts geht’s runter zum Audimax, wo die meisten Vorlesungen des BWL-Grundstudiums stattfanden und wir bei Dr. Hauser in Statistischer Methodenlehre ausgeklügelte Statistiken erstellt haben. Nämlich, wie oft er während einer Vorlesung “entsprechend” sagt.

Auf dem ganzen Campus findet sich übrigens viel Kunst, in den Gebäuden wie oben im Bild die “Plastik” von Herbert Strässer (was mir meine gut ausgestattete Privatbibliothek verrät: Jörg Pütz/Henry Keazor (Hrsg.): Kunst auf dem Campus, Merzig 2012) und in den Außenbereichen. Das BWL-Carré hat zum Beispiel noch zwei Innenhöfe, in denen auch Kunstwerke aufgestellt sind. Allerdings waren die Innenhöfe nie zugänglich.

Etwas mehr Beachtung fand dementsprechend die “Sitzende” von Otto Zewe, die vor dem Gebäude am Wasserbassin sitzt, immer als beliebter Treffpunkt diente und heute den Reisehasen kennenlernen darf. Der war ja zu Uni-Zeiten noch nicht dabei.

Eher modernere Kunst kann man an anderer Stelle bewundern: Die Eule, die ja als Symbol der Weisheit in der antiken Mythologie die Göttin Athene begleitet, ist das Wappentier der Uni.

Ich habe ja zwei verschiedene Studiengänge absolviert, neben BWL auf Diplom auch noch Informationswissenschaft und Germanistik auf Magister. Räumlich war es gar nicht weit vom BWL-Gebäude zur philosophischen Fakultät – inhaltlich lagen aber natürlich Welten dazwischen, vor allem, wenn ich aus der Außenhandel-Vorlesung raus bin und direkt anschließend ein Hauptseminar Reformationsdrama hatte. Die Phil.Fak. verteilt sich über mehrere Gebäude; auch dieses hier gehört dazu. Es war einer der ersten Uni-Neubauten der 50er Jahre. Hier sind unter anderem Kunstgeschichte und Archäologie untergebracht, und auch hier gibt’s Kunst am Bau (von Wolfram Huschens, 1954):

In diesem Trakt hatte ich auch meine allererste Uni-Vorlesung: Einführung in die Informationswissenschaft bei Prof. Harald Zimmermann. Und jetzt klingt der Reisehase dann doch, als würde er vom Krieg erzählen… Also schnell weiter. Nebenan jedenfalls steht das Gebäude C5, etwa aus der Mitte der 60er Jahre, das ziemlich in die Jahre gekommen ist und derzeit komplett saniert wird. Hier waren die Germanistik und die Romanistik untergebracht, und man konnte hier wunderbare Menschen kennenlernen: Besitos nach Berlin, Bisous und Besitos nach Stuttgart! 😚

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